Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Januar 2011 > Bundesregierung: Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit im Sinkflug
Berlin: (hib/ELA/AH) Der Anteil der registrierten Arbeits-losen an der Unterbeschäftigung hat sich von 2005 bis 2009 jahresdurchschnittlich von 79,4 auf 70,1 Prozent verändert. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/4137) auf eine Kleine Anfrage (17/3724) der Linksfraktion, die nach Fakten rund um das so genannte deutsche Jobwunder gefragt hatte.
In der Unterbeschäftigungsrechnung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die statistisch nicht als arbeitslos im Sinne des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGB III) registriert werden, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus (wie z. B. kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) sind.
Die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die in der Messung der Unterbeschäftigung einbezogen werden, würden laufend den Änderungen des Instrumentariums angepasst, führt die Regierung aus. In zurückliegenden Statistiken seien deshalb Maßnahmen berücksichtigt, die es heute nicht mehr gibt. In dem Methodenbericht der Bundesanstalt für Arbeit ”Umfassende Arbeitsmarktstatistik: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung“ sei das Konzept der Unterbeschäftigung ausführlich beschrieben, heißt es weiter.
Im Jahr 2009 habe die Unterbeschäftigung wie die Arbeitslosig-keit zugenommen, schreibt die Bundesregierung. Im Jahr 2010 sei dagegen für beide Bereiche eine deutliche Abnahme zu verzeich-nen. Insbesondere durch die starke Inanspruchnahme der Kurzarbeit sei die Zunahme der Unterbeschäftigung in 2009 stärker ausgefallen. Dadurch habe sich der Anteil der registrier-ten Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung von 2008 auf 2009 von 74,8 auf 70,1 Prozent verringert, heißt es weiter. Betrachte man die Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit wäre der Anteil der registrierten Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zwischen 2008 und 2009 praktisch unverändert geblieben, schreibt die Bundesregierung.
Der langfristigen Potenzialrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge sei das Erwerbspersonenpotenzial zwischen 2005 und 2010 um rund 110.000 Personen geschrumpft. ”Der Rückgang des Erwerbsper-sonenpotenzials wäre deutlich höher ausgefallen, wenn der demografische Effekt nicht durch eine Erhöhung der Erwerbs-neigung und einen positiven Wanderungssaldo teilweise kompensiert worden wäre“, heißt es in der Antwort weiter. Statt um 110 000 Personen wäre das Potenzial nach den IAB-Berech-nungen um fast 800 000 gesunken.
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