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Das Programm läuft zwar noch bis Ende Juli. Doch über der offiziellen Verabschiedung der Teilnehmer am Internationalen Parlament Stipendium (IPS) am Donnerstag, 28. Juni 2012, lag ein Hauch von Abschiedsschmerz. Seit 1. März dieses Jahres haben die 115 Stipendiaten aus 28 Ländern in Büros von Abgeordneten des Bundestages gearbeitet. Dafür dankte ihnen Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert. "Sie waren eine Bereicherung für uns", sagte er. Das IPS nannte Lammert "einen der besten Einfälle, die der Bundestag in seiner Geschichte hatte".
Der Präsident der Technischen Universität Berlin, Prof. Dr. Jörg Steinbach, blickte zurück auf das Auswahlverfahren. Es sei sehr schwer gewesen, einige der hoch engagierten Kandidaten nicht in das Programm aufnehmen zu können. Doch nicht nur Engagement und politisches Interesse zeichne die Stipendiaten aus. "Sie bringen auch noch exzellente Deutschkenntnisse mit, die Sie sich aus Eigeninteresse angelernt haben", lobte er. An seiner Universität sei er da ganz anderes gewohnt, setzte er hinzu.
Steinbach zeigte sich auch zufrieden, dass die jungen Leute einer bei der Begrüßung von ihm erhobenen Anforderung nachgekommen seien: "Sie waren der Jahrgang, der die meisten Fragen gestellt hat", sagte er. Für die Zukunft wünsche er sich: "Bleiben Sie so kreativ aufmüpfig, wenn Sie in ihren Heimatländern zurück sind."
Der allgemein als der "Vater des IPS" angesehene Berichterstatter der Kommission des Ältestenrates für internationale Austauschprogramme, der CDU-Abgeordnete Wolfgang Börnsen, betonte: "Wir investieren gern in das Programm, weil wir glauben, dass es gut ist, auf Nachwuchsparlamentarier zu setzen." Ein schöner Nebeneffekt sei, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft beim heutigen Halbfinale "115 Fans mehr hat".
Es sei aber auch ein gutes Gefühl, dass "Demokratie und Parlamentarismus zu deutschen Exportgütern geworden sind", sagte Börnsen. Er freue sich, dass der Bundestag ein zusätzliches Programm für Stipendiaten aus den arabischen Staaten aufgelegt hat, das im September beginnen wird.
Die besprochene Kreativität der Stipendiaten wurde anschließend belohnt. Den in drei Kategorien ausgetragenen Medienwettbewerb gewannen Miguel Roviera aus den USA (Foto), Ivan Kulnev aus Russland (Text) und Tihomira Panayotova aus Bulgarien (Video).
"Das IPS wird zu einer Verbesserung der Verhältnisse in unseren Heimatländern führen", sagte abschließend der slowakische Stipendiat Norbert Kucharik im Namen aller Teilnehmer. Lea Briand aus Frankreich sprach von einem Erlebnis, "das wir nie vergessen werden". Sie sei sehr dankbar für die Chance, mehr als 100 jungen Menschen in einer so interessanten Umgebung kennengelernt zu haben. (hau)