Verbrechen an Opfern der Sekte "Colonia Dignidad" werden aufgearbeitet

Auswärtiges/Antwort - 10.05.2013

Berlin: (hib/BOB) Die Bundesregierung ist sich des Leids der Opfer der Sekte „Colonia Dignidad“ sehr bewusst. Das geht aus ihrer Antwort (17/12980) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/12776) hervor. Mittlerweile habe der Oberste Gerichtshof im Chile Anfang Januar des Jahres sechs führende Personen der Sekte verurteilt. Unter ihnen sei der Arzt der „Colonia Dignidad“, Hartmut Hopp. Er hatte sich durch Flucht im Mai 2011 nach Deutschland der Haft entzogen. Mittlerweile habe es gegen ihn ein Fahndungs- und ein Auslieferungsersuchen durch Chile gegeben.

Die deutsche Botschaft in Santiago de Chile habe auch zu dem Ermittlungsrichter Kontakt, der die Verfahren wegen der Verbrechen der Militärdiktatur führe, die auf dem Gelände und unter Beteiligung von Führungsmitgliedern der „Colonia Dignidad“ begangen wurden. Im Hinblick auf die Aufarbeitung der Vergangenheit sowie eine „angemessene Erinnerungskultur“ ist die Bundesregierung im Gespräch mit den zuständigen chilenischen Stellen. Die Sektenkolonie wurde im Jahr 1961 von dem deutschen Laienprediger Paul Schäfer und einer Gruppe deutscher Familien gegründet.

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