Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > Oktober 2012 > Grüne wollen mehr Transparenz bei Vergabe von Sportgroßveranstaltungen. Koalition kündigt eigenen Antrag an
Zu den fragwürdigen Entscheidungen zählen nach Aussage von Crammons die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften nach Katar und Russland, ebenso wie die der vergangenen Fußball-Europameisterschaft an die Ukraine. Als „Spitze des Eisberges“ bezeichnete die Grünen-Abgeordnete jedoch die Vergabe der Eishockey-Weltmeisterschaften 2014 nach Weißrussland. „Solche internationalen Sportgroßereignisse dienen den Machtinhabern dazu, die eigene Macht zu zementieren“, sagte sie. Korruption gebe es aber auch bei den großen internationalen Sportverbänden. Zu nennen sei dabei der Weltfußballverband (FIFA), bei dem zuletzt die Hinterziehung von 140 Millionen Schweizer Franken öffentlich geworden sei. Man müsse darauf reagieren, so von Crammon weiter, dass die großen Sportverbände wenig mit dem gemein hätten, als was sie ursprünglich konzipiert wurden. „Das ist kein kleiner Verein mit einem gemeinnützigen Bezug mehr, sondern ein Milliardenunternehmen.“ Daher müssten, so die Forderung in dem Antrag, gemeinsam mit der Zivilgesellschaft neue Strukturen eingerichtet werden.
Von der SPD-Fraktion gab es Unterstützung für die Zielrichtung der Vorlage. Mehr Transparenz und die Erarbeitung von Standards bei der Vergabe sei richtig, sagte Gabriele Fograscher. Allerdings seien viele Punkte in dem Antrag „schwer umsetzbar“. Zudem seien viele unterschiedliche Themen und viele unterschiedliche Adressaten der Forderungen miteinander vermengt worden. Daher sehe die SPD-Fraktion den Antrag skeptisch, sagte Fograscher. Die Unionsfraktion erkenne die Problematik, „wenn Sportverbände aus der ganzen Welt zusammenkommen, die eine andere Kultur und andere Politikbildern haben als wir“, sagte Klaus Riegert. Er stimme auch der Einschätzung zu, dass die Themen Korruption sowie die Aufstellung internationaler Verbände „der Diskussion bedürfen“. Gleichwohl sollte man auf einem anderen Wege an das Thema herangehen, als dies die Grünen getan hätten, betonte Riegert und kündigte die Vorlage eines eigenen Antrages an.
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