Koalitionsfraktionen setzen auf Integrationspotenziale des Sports

Sport/Antrag - 16.05.2013

Berlin: (hib/HAU) Im Interesse der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sollte bei der Fortführung des „Nationalen Aktionsplans Integration“ der Sport weiter angemessen berücksichtigt werden. Das fordern die Koalitionsfraktionen in einem Antrag (17/13479), der am Donnerstag auf der Tagesordnung des Bundestages steht. Unions- und FDP-Fraktion weisen in der Vorlage darauf hin, dass dem Sport große Integrationspotenziale innewohnen, „die politisch begleitet und vor Ort genutzt werden müssen“. Schließlich gelinge Integration durch Sport häufig schneller und problemloser als in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen, urteilen die Fraktionen.

Allerdings sei gelungene Integration auch im Sport kein Automatismus. „Integration lebt von offenen und toleranten Menschen, die neugierig sind und sich füreinander interessieren“, schreiben die Koalitionsfraktionen. Deshalb liege der Fokus für eine gelungene Integration im und durch den Sport unter anderem auf dem Ehrenamt und der Selbstorganisation der Menschen. Die Institutionen zu unterstützen und die Menschen zu motivieren sei ein zentraler Wesenszug einer zukunftsgerichteten Integrationspolitik im Sport. „Ohne die im Sport engagierten Menschen kann keine staatliche Integrationspolitik gelingen“, betonen die Abgeordneten.

Angesichts dessen fordern CDU/CSU- und FDP-Fraktion die Bundesregierung auf, „im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel“ die bereits bestehenden Integrationsprogramme des Bundes zu stärken und dabei die sportwissenschaftliche Expertise und die Erfahrungen der bisherigen Integrationsarbeit des Sports noch stärker einzubeziehen, um Integrationspotenziale effektiver zu nutzen. Außerdem sollten verstärkt Projekte gefördert werden, die die Übertragung von Integrationserfolgen im Sport auf andere Lebensbereiche unterstützen und dabei die Möglichkeiten von Sportvereinen mit der gesellschaftlichen Vernetzung nutzen.

Bei der Förderung der „Dualen Karriere“ und bei der Laufbahnberatung an den Leistungs- und Olympiastützpunkten sollen nach den Vorstellungen der Fraktionen die besonderen Rahmenbedingungen und Lebensumstände von Migranten „weiterhin beachtet werden“. Das Programm „Integration durch Sport“, welches vom Bundesministerium des Innern (BMI) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) umgesetzt wird, soll zudem auf einem höheren Niveau als derzeitig mit Bundesmitteln gefördert werden, fordern die Koalitionsfraktionen. Schließlich setzen sie sich auch dafür ein, den organisierten Sport bei der Gewinnung und Qualifizierung von ehrenamtlich Engagierten mit Migrationshintergrund, etwa hinsichtlich der Vorstandsarbeit oder der Übungsleiter- oder Schiedsrichterausbildung, „kraftvoll zu unterstützen“.

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