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Die Globale Parlamentariergruppe für Habitat auf einen Blick
Bereits heute leben rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass es bis zum Jahre 2050 fast zehn Milliarden sein werden. Da diese Menschen mehrheitlich in die Städte drängen, müssen Formen gefunden werden, wie diese rasante – oft unkontrolliert verlaufende – Urbanisierung in eine kontrollierbare, regierbare und menschenwürdige Richtung entwickelt wird.
Die Globale Parlamentariergruppe für Habitat (GPH) ist eine internationale Parlamentarierorganisation, deren Mitglieder sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung engagieren.
Seit April 2008 ist der Bundestagsabgeordnete Peter Götz Präsident der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat. Der Sitz der Organisation wurde somit von Mexico-City, Mexiko, nach Berlin, Deutschland, verlegt.
Parlamentarier als Gesetzgeber
Mitglieder der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat sind Parlamentarier. Gerade Parlamentarier können als Gesetzgeber in den Parlamenten darauf hinwirken, dass sich die Regierungen vermehrt mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandersetzen müssen, vor allem auf den Gebieten Wohnraumversorgung, Stadtentwicklung und kommunaler Selbstverwaltung.
Die Mitglieder der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat beabsichtigen außerdem, Einfluss auf die Entscheidungsprozesse zu nehmen, um ein abgestimmtes Handeln von Regierungen, Gemeinden, des privaten Sektors sowie der Nichtregierungsorganisationen zu erreichen.
Durch das internationale Netzwerk der Parlamentarier werden die Ziele der Habitat-Agenda in die eigenen, nationalen Parlamente hineingetragen und es wird darauf hingewirkt, diese Ziele zu erreichen.
Die Habitat-Agenda
Hauptziel der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat ist die Umsetzung der Habitat-Agenda.
1996 wurde in Istanbul die Habitat-Agenda von UN-HABITAT und seinen Mitgliedsstaaten beschlossen. Die Habitat-Agenda ist ein globaler Aktionsplan, in dem Konzepte einer adäquaten, nachhaltigen Entwicklung im Bau- und Siedlungswesen erarbeitet und festgeschrieben wurden.
Die Globale Parlamentariergruppe für Habitat begleitet die Arbeit von UN-HABITAT kritisch und konstruktiv. Die natürlichen Lebensgrundlagen können nur dann dauerhaft gesichert werden, wenn die Verantwortlichen auf allen Ebenen die Wechselseitigkeit der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Aspekte ihrer Entscheidungen berücksichtigen.
In einer von der GPH initiierten Studie vom November 2008 wird dargestellt, wie die Ziele und Prinzipien der Habitat-Agenda in Europa Eingang in die nationalen Gesetzgebungen gefunden haben.
Struktur der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat
Das Präsidium der GPH koordiniert und organisiert weltweit die Arbeit der Globalen Parlamentariergruppe für Habitat. Der Weltpräsident ist Vorsitzender des Präsidiums. Bei seinen Aufgaben wird er von vier Vizepräsidenten unterstützt, die gleichzeitig die Präsidenten der regionalen Gruppierungen der GPH sind. Regionale GPH-Gruppen gibt es für die Regionen Afrika, Amerika, Asien und Europa.
Die Organisation wurde 1987 in Yokohama, Japan, gegründet. Ihre Satzung wurde 1992 in Vancouver, Kanada, offiziell verabschiedet.