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5. März 2012

Frühkindliche Bildung in der digitalisierten Welt

In ihren Sitzungen am 2. und 5. März 2012 hat die Projektgruppe Bildung und Forschung das Thema frühkindliche Bildung in der digitalisierten Welt diskutiert und über die Handlungsempfehlungen aus der Beteiligungsplattform beraten.

Die Projektgruppe hatte sich bereits in ihrer Klausurtagung am 2. März 2012 mit einem Textentwurf zur frühkindlichen Bildung befasst. In der Sitzung am 5. März 2012 diskutierten die Mitglieder noch letzte ausstehende Abschnitte.

Erwartungen der Kinder an die Medien

Die Phase der frühkindlichen Bildung, um die es im Text geht, umfasst die Jahre bis zur allgemeinen Schulpflicht. Der Text gibt einen Überblick über rechtliche und statistische Grundlagen der Frühpädagogik, über frühkindliche Bildungskonzepte und -prozesse im Allgemeinen und in der digitalisierten Welt. "Die direkte Auseinandersetzung mit den Kindern muss beginnen, sobald sie selbst Erwartungen an die Medien richten", zitieren die Verfasser des Textentwurfs ein Ergebnis aus der Forschung. Die Projektgruppenmitglieder diskutierten in der Sitzung deshalb unter anderem auch das Thema Erzieherausbildung. Erzieherinnen und Erzieher, so die Verfasser, müssen Medienpädagogik in ihre praktische Arbeit in der Kinderbetreuung integrieren. Dafür schätzen viele Erzieherinnen und Erzieher ihre Vorbereitung für die Medienerziehung jedoch als nicht ausreichend ein, schreiben die Verfasser des Textes.

Medienpädagogik in der Tagespflege

Das Thema Medienerziehung in der so genannten Tagespflege, also bei Tagesmüttern, wurde nach einer ersten Einschätzung der Projektgruppe wissenschaftlich noch nicht hinreichend erfasst. Diese These soll bis zur nächsten Sitzung geprüft werden. Einige Mitglieder überlegten, ob das Thema sogar Gegenstand einer Handlungsempfehlung werden könnte. Andere Mitglieder wandten ein, dass nicht der Eindruck entstehen solle, schon Babys müssten medienpädagogisch gefördert werden. Man sollte Eltern nicht überfordern; die Konzepte zielten schließlich vor allem auf Kinder der Altersgruppe drei bis sechs Jahre.

Kita, Kindergarten, Krippe, Tagesmutter

Die Projektgruppe will prüfen, in welchen Bundesländern auch Kinder über drei Jahre durch Tagesmütter betreut werden. Außerdem sollen die teilweise bundesländerspezifischen Bezeichnungen wie Kita, Kindergarten oder Krippe erläutert werden. Ein Mitglied betonte, dass es nicht darum gehen könne, Eltern jüngerer Kinder beim Thema Medienpädagogik zu überfordern. Vielmehr sollten alle Kinder beim Eintritt ins Schulalter schon einmal selbst Gebrauch von interaktiven Medien gemacht haben. Insofern könnte gerade für Kinder aus bildungsbenachteiligten Milieus zum Beispiel eine komplett medienfreie Kindertagesstätte ein Problem darstellen, denn in den Familien seien interaktive Medien möglicherweise nicht so präsent.

Veröffentlichung der Vorschläge auf enquetebeteiligung.de

Mit den auf der Beteiligungsplattform enquetebeteiligung.de eingegangenen Vorschlägen aus der Öffentlichkeit befasste sich die Projektgruppe erstmals bereits auf der Klausurtagung am 2. März. Die Mitglieder haben dabei entschieden, alle Vorschläge in einer Dokumentation im Anhang des Berichts der Projektgruppe zu veröffentlichen. Außerdem wird die Projektgruppe beim Formulieren der Handlungsempfehlungen möglichst viele Anregungen von enquetebeteiligung.de berücksichtigen und dies auch entsprechend kennzeichnen. Querverweise zu einzelnen Vorschlägen sollen gegebenenfalls auch in den beschreibenden Teil des Berichts aufgenommen werden.

Die Projektgruppe trifft sich am 18. März zu einer weiteren Klausurtagung. Dann wird es um einen Entwurf zur beruflichen Bildung, um die finale Abstimmung des Gesamttextes zu frühkindlicher, Primar- und Sekundarbildung, um die finale Abstimmung des Textes zu Open Access und um erste Handlungsempfehlungen gehen.




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Stand: 05.03.2012