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Temporäre Erscheinung oder dauerhafte Dominanz?

Unterschiedliche Bewertungen gab es zur Stellung großer Internetunternehmen wie Google, Facebook oder Apple. Handelt es sich bei ihrer derzeitigen marktbeherrschenden Stellung um eine temporäre Erscheinung in einem Entwicklungszyklus eines sehr dynamischen Marktes oder bilden sich dort gerade Monopole, die eine Bedrohung für die freie Entfaltung des Marktes darstellen?

Eine abschließende Bewertung könne man derzeit nicht vornehmen, konstatierte ein Projektgruppenmitglied und rief die Stellungnahme eines Google-Vertreters während einer Anhörung des Unterausschusses Neue Medien in der letzten Woche in Erinnerung, nach der die Konkurrenz nur einen Klick von Google entfernt sei. Andere bezweifelten, ob die Entwicklung tatsächlich noch offen sei oder ob sich nicht vielmehr Strukturen verfestigten, die auf eine dauerhafte Dominanz einzelner Unternehmen hinweise.

Nur von der industriellen Revolution übertroffen

Einig war man sich über die tiefgreifenden Veränderungen, die die Digitalisierung für die Wirtschaft mit sich bringe: In ihrer Bedeutung werde sie nur von der industriellen Revolution übertroffen. Nahezu alle Branchen seien davon betroffen. Veränderungen der Geschäftsmodelle und der Wertschöpfungsketten einiger klassischer Branchen seien evident, andere würden erst nach und nach sichtbar.

Auch Erfolge benennen

In einem weiteren Abschnitt diskutierten die Mitglieder der Projektgruppe die wachsende Bedeutung der Netzwirtschaft, die im Jahr 2010 ca. 148 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete und in Deutschland 937.000 Menschen beschäftigte. Man müsse in diesem Zusammenhang auch die Erfolge deutlich benennen, betonte ein Mitglied. Andere wiesen darauf hin, dass die großen Unternehmen der Netzwirtschaft keineswegs in Deutschland entstanden seien, sondern allesamt in den USA.

Keine Einigung erzielte die Projektgruppe bei einem Textentwurf zum Thema "Auswirkungen der Digitalisierung". Diesem Text wird sich die Projektgruppe erneut zuwenden. Das gilt auch für zwei Texte zum Bereich "Mitbestimmung als Produktivitätsstabilisator und gesetzliche Bedingung von Wirtschaft – Qualitätssteigerung durch vernetzte Partizipation". Die Projektgruppe will insbesondere noch die Zuordnung dieses Themas zu den beiden Kapiteln Wirtschaft und Arbeit klären.

Die Projektgruppe trifft sich das nächste Mal am 19. März 2012.