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24. Oktober 2011

Tatmittel und Tatraum Internet

Die Projektgruppe Zugang, Struktur und Sicherheit ist am 24. Oktober 2011 zu ihrer zweiten Sitzung zusammengekommen und hat erste Strukturentwürfe beraten sowie ein Expertengespräch geplant.

Ziel der zweiten Sitzung der Projektgruppe war einerseits, eine Arbeitsstruktur zu verabschieden. Zum anderen stand die Beratung erster Strukturentwürfe zu den Themen Zugang und Struktur sowie Kriminalität im Internet auf der Tagesordnung. Mehrere Mitglieder haben dazu erste Entwürfe vorgelegt.

Zugang und Infrastruktur

Einer der vorliegenden Texte war ein Strukturentwurf für den Berichtstext mit dem Titel "Zugang zum und Infrastruktur im Internet". Die Autoren erläuterten den Aufbau des Entwurfs und die von ihnen gewählte Herangehensweise. Schon aus diesem Text ergaben sich für einige andere Mitglieder Ideen für erste Handlungsempfehlungen. Die Projektgruppe beschloss daraufhin, Handlungsempfehlungen bereits von Anfang an in die Beratungen zu integrieren, sie aber im Text separat zu behandeln.

Multistakeholder am Verhandlungstisch

Dann verständigten sich die Mitglieder über einige weitere organisatorische Aspekte. So will die Projektgruppe ihren Sitzungen kleinere Arbeitseinheiten voranstellen. In diesen Arbeitsgruppen sollen mehrere Personen mit unterschiedlichen Ansichten die Positionen verhandeln. Erst diese weitgehend abgestimmten Texte sollen der Projektgruppe vorgelegt werden. Die Mitglieder versprechen sich von dieser Methode ein zeitsparendes und effektives Arbeiten.

Wäscheliste Internetkriminalität

In einem weiteren Textentwurf ging es um das Thema Kriminalität im Internet. Die Mitglieder diskutierten darüber, ob und in welcher Form die Projektgruppe eine Definition des Begriffs Internetkriminalität vorlegen solle. Eine einheitliche griffige Definition sei bislang in der Fachwelt nicht erfolgt. Grundsätzlich könne das Internet Tatmittel oder aber Tatraum sein. Die Projektgruppe einigte sich darauf, zunächst eine Art "Wäscheliste" vorzulegen, die verschiedene Ausprägungen von Internetkriminalität aufzeigt.

Im weiteren Verlauf der Diskussion ging es außerdem um die Motivation für Internetkriminalität. Ein Projektgruppenmitglied sprach sich dafür aus, diesen Aspekt außen vor zu lassen. Andere Mitglieder wiesen darauf hin, dass durchaus erörtert werden solle, ob die Motivation zu Internetkriminalität eine andere ist als zu herkömmlicher Kriminalität. Auf jeden Fall, so zeigten sich die Mitglieder einig, sei die Reichweite und die Tiefe des kriminellen Effekts durch das Internet quasi beliebig skalierbar. Als Beispiele gelte etwa die Botnet-Attacke auf Estland im Jahr 2007, im Gegensatz zu einem "Skriptkiddie", das sich in einem Forum behaupten will. Ein Mitglied schlug in diesem Zusammenhang vor, ein eigenes Kapitel mit dem Titel "Staatshacking" aufzunehmen.

Expertengespräch zum Thema Sicherheit

Anschließend stiegen die Mitglieder in die Planung eines Expertengesprächs ein. Für dieses Gespräch am 28. November 2011 vor der Projektgruppe sollen voraussichtlich sechs Experten eingeladen werden. Darunter sollen vor allem Praktiker sein. Konkrete Vorschläge wurden andiskutiert. Weitere Vorschläge und Entwürfe für Fragen an die Experten sollen bis zur nächsten Sitzung am 7. November eingereicht werden. In dieser Sitzung soll es darüber hinaus um die Themen Sabotage und Spionage gehen.




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Stand: 24.10.2011