Bevor diskutiert werden kann, ob Medienkompetenz in Vereinen, in der Familie oder in der Schule als Schulfach vermittelt werden soll, sollte man sich überlegen, worum es sich dabei überhaupt handelt.

Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt eine Kompetenz zu vermitteln gibt in dem Sinne einer "Zuständigkeit" oder "Fähigkeit", mit "new media" und den daraus entstandenen Phänomenen umzugehen. Denn die Rahmenbedingungen ändern sich ständig, bzw es ist nicht klar, welche Formen wichtig sind und welche nicht. Bedeutet Medienkompetenz etwa "Wie benutze ich Facebook und MS Office?" oder "Wie erkenne ich zwielichtige Verkäufer auf ebay?" ... wohl kaum.

In der Linguistik wird Kompetenz definiert mit der Fähigkeit, aus einem begrenzten sprachlichen Regelwerk unendlich viele Aussagen produzieren zu können. Das halte ich für eine recht fruchtbare Grundlage, in den neuen Medien lässt sich das auf die Fähigkeit, Computerprogramme zu schreiben, übertragen.

Einen vordefinierten Nutzen von Computern und Netzwerken, den man lernen muss, darf es nicht geben. Die Neuen Medien verlangen nach aktiver Teilhabe und Gestaltung, um ihr volles Potential entfalten zu können.