Das ist zwar korrekt, allerdings handelt es sich dabei um eine Mogelpackung.
Diese Systeme sind Mobilfunklösungen und nicht als Ersatz für einen kabelgebundenen Breitbandanschluss zu gebrauchen. Das Hauptproblem ist, dass es sich bei Funklösungen um ein Shared-Medium handelt und das nutzbare Datenvolumen pro User stark eingeschränkt ist. Bei allen angebotenen Fair-User-Flatrates für HSDPA/UMTS oder LTE hat man bei maximaler Datenrate bereits nach 1 bis 2 Stunden das Datenvolumen für den gesamten Monat (!) aufgebraucht.
Da man den Begriff "Breitband" nur auf die maximale Datenrate reduziert stellt man sich jetzt also hin und sagt der Bevölkerung auf dem Land: "Was wollt ihr denn, ihr habt doch jetzt dank Handymast ganz tolles Breitband ..." *Sternchen* *Sternchen* für 1 Stunde pro Monat...
Eigentlich dürften (Mobil)funklösungen gar nicht als vollwertiger Breitbandanschluss gezählt werden. Das man das trotzdem macht, zeugt entweder von Inkompetenz bei den verantwortlichen Stellen oder davon, dass die Regierung versucht sich bei den Erfolgen ihrer "Breitbandstrategie" etwas in die eigene Tasche zu Lügen!
In den ländlichen Gebieten hat man sich deshalb bereits von der Bundespolitik verabschiedet und versucht auf kommunaler Ebene so gut es geht weiter zu kommen, indem z.B. Gemeinden auf eigene Rechnung Glasfaserkabel verlegen lassen und diese dann den Providern zur Nutzung überlassen, wobei die Kabel allerdings Gemeindeeigentum bleiben.
Das hat aber mit Netzneutralität nichts zu tun, sondern mit dem zunehmenden Ausverkauf des Staatseigentums durch Privatisierung. Das Telekommunikationsnetz hätte so wie jede andere öffentliche Infrastruktur niemals privatisiert werden dürfen, denn bei Infrastrukturnetzen und anderen "Unteilbarkeiten" kann erst gar kein echter Wettbewerb entstehen. So werden unsinnigerweise in den Großstädten mehrere Netze parallel betrieben, während auf dem flachen Land gar nichts passiert.