Definitionen und Diskussionen um den Begriff Medienkompetenz gibt es vielfältige, genauso wie beim Begriff Informationskompetenz, auch Diskussionen dazu, ob der eine den anderen Begriff umfasst! Vergleiche dazu auch einen Blog-Beitrag von Gabi Reinmann.

In der schon erwähnten Studie Informationskompetenz in Deutschland heisst es dazu:

"Im diskursiven Schnittfeld von technischer, organisatorischer und menschlicher Informations- und Wissensverarbeitung liegen Kompetenzbegriffe, welche die Herausforderungen des Einzelnen an ein reflektiertes und selbstbestimmtes Leben in einer informatisierten Umwelt zum Ausdruck bringen: Begriffe wie „Informationskompetenz“, „Digitalkompetenz“ oder „Medienkompetenz“ betonen jeweils andere Aspekte dieser Herausforderung und zeigen zugleich Bedeutungsüberschneidungen."

Letzlich wären aber auch manche Benenungen aus dem englischen Sprachraum treffend, wie z.B. digital literacy, second-order literacy, Meta-Kompetenz, multi-literacy oder transliteracy. Man muss wahrscheinlich hier eher im Plural sprechen, literacies.

Eine kritische Haltung zur uns umgebenden Informationswelt, verbunden mit einem Hintergrund-Wissen über die Enstehung, Arbeitsweise und gesellschaftlich-soziale Herausforderungen moderner Informations- und Kommunkationsmittel, kann für mich als die wesentliche Essenz aller Bemühungen um Informationskompetenz, Medienkompetenz, Internet-Kompetenz, digitaler Kompetenz – egal wie man dies alles nennen will – gesehen werden.

Schwierig wird das Plädieren für bestimmte Benennungen immer dann, wenn solche Begriffe implizit dazu dienen, die eigene Klientel fuer die Zukunft als wichtig zu legitimieren. 8-) Dies trifft sicher beim Begriff Informationskompetenz auch hinsichtlich der Bibliotheken zu, beim Begriff Medienkompetenz gilt dies aber auch für das gesamte ja eigentlich relativ etablierte Fachgebiet Medienpädagogik. Gleichwohl ist Medienkompetenz, wie man an der Enquete-Kommission sieht, politisch besser eingeführt!