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Berlin: (hib/PK) In den deutschen Krankenhäusern ist die Zahl der Operationen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wie aus der Antwort der Bundesregierung (17/14555) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/14451) hervorgeht, stieg die Zahl der Eingriffe in den Kliniken zwischen 2005 und 2011 kontinuierlich von rund 12,13 Millionen auf 15,37 Millionen.
In dem Zeitraum mehr als verdoppelt hat sich die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule, wie aus der Antwort hervorgeht. Demnach stehen für 2005 deutschlandweit 326.962 Wirbelsäulen-OPs in der Statistik, 2011 waren es bereits 734.644. Auch hier ist ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen zu beobachten.
Vermehrt operiert worden sind in Deutschland auch Hüft- und Kniegelenke. So wurden im Jahr 2005 insgesamt 194.453 künstliche Hüftgelenke bei Patienten eingesetzt, 2011 waren es 213.935, wie aus der vorgelegten Statistik hervorgeht. Was die Implantation von Kniegelenken angeht, stehen für 2005 insgesamt 128.932 Fälle zu Buche, 2011 waren es 158.207. Bei den Hüft- und Kniegelenksoperationen nahm Deutschland 2010 europaweit den Spitzenplatz ein mit 295 beziehungsweise 213 Fällen auf 100.000 Einwohner. Es folgen die Schweiz (265/211 Fälle) und Österreich (249/200 Fälle).
Gestiegen ist auch der Anteil der Kaiserschnitt-Operationen in Deutschland. So wurden den Angaben zufolge 2003 hierzulande 175.341 Babys per Kaiserschnitt entbunden, 2011 waren es 206.012. Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland damit auch mit an der Spitze. Für 2010 weist die Statistik 314 Kaiserschnitt-Entbindungen auf 1.000 Geburten in Deutschland aus. Noch höher lag die Quote beispielsweise in Mexico (447) und der Schweiz (328), viel niedriger etwa in Finnland (160) und Schweden (168).
Die Linksfraktion macht für die Entwicklung in Deutschland das seit 2003 schrittweise eingeführte System der Fallpauschalen verantwortlich, das ökonomisch motivierte Behandlungen in Krankenhäusern fördere und so Fehlanreize setze. Die Bundesregierung verweist darauf, dass die Qualität der stationären Leistungen allen kritischen Voraussagen zum Trotz erhalten geblieben sei. Es seien auch keine systematischen Veränderungen im „Verlegungsverhalten der Krankenhäuser“ zu beobachten. Die Regierung habe überdies „erste Maßnahmen zum Abbau von Anreizen für nicht medizinisch indizierte Leistungserbringung“ auf den Weg gebracht.
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