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„Das Parlament“ nun auch in "Leichter Sprache"

Jeder siebte Deutsche zwischen 16 und 64 Jahren kann nur einzelne Wörter oder einzelne Sätze lesen und deren Inhalt erfassen. Zusammenhängende Texte verstehen diese Menschen nicht. Trotzdem haben sie ein Recht darauf, am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen. Die wesentliche Voraussetzung dafür ist Information, auch in schriftlicher Form. Deshalb hat sich die Redaktion der Wochenzeitung „Das Parlament“ entschlossen, ihre Ausgaben um eine Beilage in "Leichter Sprache" zu ergänzen.

In einer vierseitigen, herausnehmbaren Beilage werden aktuelle politische Begriffe und Themen in Wort und Bild von Fachleuten verständlich aufbereitet. Die rechtliche Grundlage liefert die in Deutschland gültige Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen. Tatsächlich ist das Angebot von Texten politischen Inhalts, die so aufbereitet sind, dass sie von Menschen mit kognitiven Behinderungen verstanden werden, aber ausgesprochen überschaubar.

Komplexe Zusammenhänge auf den Kern reduzieren

Die Kunst besteht darin, komplexe Zusammenhänge auf den jeweiligen Kern zu reduzieren. Dabei muss allerdings der Sinn der Aussage erhalten bleiben. Die Erklärung darf also nicht so verkürzt werden, dass die Vereinfachung die Botschaft manipuliert.

Die Beilage liegt ab sofort jeder Ausgabe von „Das Parlament“ bei und steht auch als E-Paper unter www.das-parlament.de zur Verfügung. Inhaltliche Beschränkungen gibt es nicht. Die Erläuterungen werden unterschiedlich lang sein, weil schwierige Begriffe oder komplexe Sachverhalte entsprechend mehr Platz brauchen. Einfach ist leicht also keineswegs.

Teilen Sie Ihre Meinung mit

Übrigens: "Leichte Sprache" gewinnt in einer immer internationaler werdenden Welt an Bedeutung. So ist das Angebot dieser Zeitung durchaus auch für Menschen interessant, die ihre Deutschkenntnisse erst aufbauen wollen. Außerdem können auf Politik neugierige Kinder und Heranwachsende erste Annäherungsversuche machen.

In jedem Fall freut sich die Redaktion auf das Projekt, das ein Experiment ist. Alle Leserinnen und Leser sind herzlich eingeladen, ihre Meinung über die neue Beilage unter redaktion.das-parlament@bundestag.de mitzuteilen. (jbi/30.06.2014)