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Berlin: (hib/ROL) „Wissenschaft ist die Währung der Zukunft“, sagte Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag im Berliner Paul-Löbe-Haus, wo sie die Grundlagen und Ziele des DAAD vorstellte. Rüland, die von dem stellvertretenden Generalsekretär des DAAD, Ulrich Grothus, begleitet wurde, machte deutlich, dass die Internationalisierung der Hochschulen ein Kernbereich der Arbeit des DAAD sei. Der DAAD vergibt sowohl für deutsche Studenten Stipendien, die im Ausland studieren wollen, wie auch für ausländische Studenten, die an deutsche Hochschulen gehen möchten. „Es hat in den letzten Jahren ein regelrechter Paradigmenwechsel an den Hochschulen stattgefunden“, führte Rüland aus. Es sei immer wichtiger, internationale strategische Partnerschaften einzugehen. Der Fokus fast aller Regierungen dieser Welt sei auf das Thema Bildung und Wissenschaften gerichtet, da man große Probleme wie den Klimawandel, Wasserknappheit oder Energie nur global lösen könne. Daher sei es nicht nur wichtig, dass ausländische Studenten nach Deutschland kämen, sondern auch viele deutsche Studenten ins Ausland gingen, um ein Netzwerk aufzubauen.
Zudem sprach sie sich dafür aus, die Auslandmobilität der deutschen Studenten weiter zu steigern. Ziel sei es, dass künftig mit Hilfe des DAAD 350.000 junge Menschen ins Ausland gingen. Zudem forderte sie, dass ausländische Abschlüsse einfacher als bisher in Deutschland anerkannt werden. „Wir befinden uns in einer Gemengelage von Wettbewerb und Kooperation“, sagte Rüland. Grundsätzlich habe Deutschland sein Image in ausländischen Wissenschaftskreisen verbessern können.
Enno Aufderheide, Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), betonte ebenfalls die Wichtigkeit lebenslanger internationaler Netzwerke. Die AvH vergibt im Gegensatz zum DAAD nur Stipendien an deutsche und ausländische Postdocs und ältere promovierte Wissenschaftler. Für die AvH stehe die Personenförderung und die Qualität ihrer Forschung im Mittelpunkt, sagte Aufderheide. Die AvH arbeite ohne Quoten und gebe den geförderten Wissenschaftlern große Freiheit. Da die AvH nur Spitzenforschung fördere, sei es umso wahrscheinlicher, dass sich die richtigen Kooperationspartner im Ausland befänden. Deshalb bemühe sich die AvH, ausländische Spitzenforscher dazu zu animieren, eine Zeit lang nach Deutschland zu kommen. „Wichtig ist, dass Deutschland eine Willkommenskultur schafft“, sagte Aufderheide vor dem Ausschuss. In der Welt gäbe es etwa 20.000 Humboldtianer, die nach wie vor mit der Stiftung verbunden seien, so das ein enges, weltweites Netzwerk entstanden sei. Um diese weltweiten Verbindungen an der Spitze von Wissenschaft und Politik zu veranschaulichen, berichtete er, dass mehrere chinesische Hochschulpräsidenten durch die Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert worden seien und in dem von Drogenkriegen zermürbten Kolumbien sowohl der Justizminister wie auch der Generalstaatsanwalt Humboldtianer seien.
Zudem ging Aufderheide auf die Evaluierung der AvH durch den Wissenschaftsrat ein und betonte, wie positiv diese Untersuchung ausgefallen sei. Aber ebenso wie der Wissenschaftsrat selbst, griff auch Aufderheide das Thema Haushaltsstruktur auf. Die einzelnen Punkte des Wissenschaftsfreiheitsgesetzes „müssen umgesetzt werden“, forderte er und nannte vor allem die Zusammenlegung der institutionellen Förderung und der Projektförderung. Zudem müsste die Überjährigkeit der Haushaltstitel sicher gestellt werden und die Haushaltstitel sollten für wechselseitig deckungsfähig erklärt werden.
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