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Berlin: (hib/PK) Die Kaiserschnittrate fällt international sehr unterschiedlich aus. Laut einer 2013 von der OECD veröffentlichten Statistik liegen Island und die Niederlande mit einer Quote von 14,7 beziehungsweise 15,6 Prozent am Ende der dargestellten Länderskala, während in der Türkei (46,2 Prozent) und Mexiko (49,0 Prozent) beinahe jedes zweite Neugeborene per Kaiserschnitt geholt wird. In Deutschland steigt die Zahl der Kaiserschnitt-Entbindungen in der Tendenz. 2012 lag die Quote bei 31,9 Prozent, wie aus der Antwort der Bundesregierung (18/2365) auf eine Kleine Anfrage (18/2249) der Fraktion Die Linke hervorgeht. Die regionalen Raten unterscheiden sich dabei teilweise erheblich.
Die Gründe für die Entwicklung seien vielschichtig und würden in der medizinischen Fachwelt intensiv diskutiert, schreibt die Regierung. Nach einer 2012 veröffentlichten Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung scheine in Deutschland eine Veränderung der Risikoeinschätzung zum Trend beizutragen. Für die veränderte Risikobewertung würden in der Studie unter anderem eine defensiver ausgerichtete Geburtshilfe, haftungsrechtliche Entwicklungen, Veränderungen in der Klinikorganisation und die abnehmende Erfahrung der Geburtshelfer in der Betreuung komplizierter Spontangeburten verantwortlich gemacht.
Hinweise auf betriebswirtschaftlich bedingte Anreize für Kaiserschnitte in Kliniken sieht die Regierung nicht. So werde nach dem Fallpauschalenkatalog ein Kaiserschnitt (Sectio caesarea) ohne Komplikationen mit rund 2.600 Euro vergütet, eine komplikationsfreie vaginale Geburt mit rund 1.700 Euro, wobei der medizinische Aufwand bei der Operation deutlich größer sei. Die Regierung kommt zu dem Schluss: „Wegen der höheren Kosten ist nicht davon auszugehen, dass Krankenhäuser durch Kaiserschnitt trotz einer höheren Vergütung gegenüber vaginalen Entbindungen grundsätzlich höhere Deckungsbeiträge erzielen.“
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