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Berlin: (hib/PK) In Heidelberg gibt es bundesweit die größte Dichte an Psychotherapeuten. Wie aus der Antwort (18/2491) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (18/2389) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht, kommen in diesem Planungsbereich in Baden-Württemberg im Schnitt rund 131 Psychotherapeuten auf 100.000 Einwohner. Das entspricht einem rechnerischen Versorgungsgrad von rund 386 Prozent.
Ähnlich günstig ist die Lage den Angaben zufolge im Planungsbereich Freiburg (Breisgau) mit rund 122 Therapeuten auf 100.000 Einwohner und einem Versorgungsgrad von rund 359 Prozent. In Tübingen in Baden-Württemberg erreicht der Versorgungsgrad mit rund 583 Prozent sogar den bundesweit höchsten Wert. Hier kommen rund 71 Psychotherapeuten auf 100.000 Einwohner.
Über die Bedarfsplanung werden bundesweit einheitlich Arztzahlen definiert, die für eine bedarfsgerechte Versorgung nötig sind. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Aufgabe, die Arztgruppen und Planungsbereiche zu bestimmen sowie einheitliche Verhältniszahlen von Arzt zu Einwohnern festzulegen. Die Verhältniszahlen und der sich daraus ableitende Versorgungsgrad in den Planungsbereichen sind Grundlage für die Feststellung von Unter- und Überversorgung und die Berechnung der Zulassungsmöglichkeiten in der vertragsärztlichen Versorgung. Für bestimmte Regionen kann auch ein Sonderbedarf festgelegt werden, so etwa für das Ruhrgebiet.
Mit rund neun Psychotherapeuten auf 100.000 Einwohner und einem rechnerischen Versorgungsgrad von rund 83 Prozent liegt der Raum Riesa-Großenhain in Sachsen ganz hinten auf der Liste der Verhältniszahlen. Den bundesweit niedrigsten Versorgungsgrad weist den Angaben zufolge der Raum Freyung-Grafenau in Bayern mit knapp 56 Prozent aus. Dort sind im Schnitt ebenfalls gut neun Psychotherapeuten auf 100.000 Einwohner tätig.
Bei der psychotherapeutischen Versorgung wird als Planungsbereichsgröße die Kreisebene (kreisfreie Stadt, Landkreis oder Kreisregion) als angemessen angesehen. Der G-BA unterscheidet dabei fünf Kreistypen, denen auch jeweils unterschiedlich große Verhältniszahlen zugeordnet werden. So wird Großstädten eine höhere Therapeutendichte zugebilligt als umliegenden Gebieten. Zugleich muss in ländlichen Regionen eine vergleichbar gute Versorgung sichergestellt sein.
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