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Berlin: (hib/JBB) Über die vielfältigen touristischen Möglichkeiten Aserbaidschans informierten sich am Mittwoch, den 20.2.2013, die Mitglieder des Tourismusausschusses. Dazu in die Ausschusssitzung eingeladen war der Botschafter der Republik Aserbaidschan, Parviz Shahbazov. Anlass ist die Internationale Tourismusbörse ITB 2013 in Berlin, deren diesjähriger Kongress- und Kulturpartner Aserbaidschan ist.
Shahbazov gab den Ausschussmitgliedern einen Überblick über die vielzähligen und unterschiedlichen Reiseziele in seinem Heimatland. Leider sei Aserbaidschan für viele Deutsche noch ein „nahezu unbekanntes Land“, das jedoch großes Potenzial für den Tourismus biete. Seine Heimat habe „ein großes kulturgeschichtliches Erbe“, eine gute Verkehrsanbindung und eine „einzigartige Landschaft“. Diese lebe von ihren Gegensätzen, denn von insgesamt elf Klimazonen gebe es in Aserbaidschan neun. Die Hauptstadt Baku zähle zudem zum Weltkulturerbe, da dessen Geschichte bis zum 6. Jahrhundert vor Christus zurückreiche. Aufgrund „gesundheitsfördernden Erdöls“ gebe es viele Kurorte, die besonders für Menschen mit Rheuma interessant seien, so der Botschafter.
Insgesamt habe sich der Tourismussektor in Aserbaidschan in den letzten Jahren im Aufschwung befunden, alle großen internationalen Hotelketten seien vertreten und die Ausrichtung des Eurovision Song Contestes 2012 habe sein Land in ganz Europa bekannt gemacht. Die Besucherzahlen würden stetig steigen. Neben den wirtschaftlichen Beziehungen freue er sich sehr über eine verstärkte touristische Partnerschaft.
Ein Vertreter der FDP betonte die Bedeutung den gegenseitigen Austauschs als „beste Möglichkeit“ sich besser zu verstehen und das Land bekannter zu machen. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die von Armenien besetzte Enklave Bergkarabach noch immer nicht gelöst ist. Wie der Tourismus in Aserbaidschan konkret organisiert ist, danach fragte ein Abgeordneter der CDU. Er wollte wissen, ob es, ähnlich der Deutschen Tourismus Zentrale in Deutschland, in Aserbaidschan einen direkten Ansprechpartner, gebe, an den sich deutsche Tourismusanbieter wenden können. Ein Vertreter der Grünen-Fraktion fragte, in welche Richtung sich der Tourismus in Aserbaidschan entwickele, mehr in Richtung Kulturtourismus, breiten Massentourismus oder in Richtung Gesundheitstourismus. Speziell an Letzterem interessiert war ein Vertreter der SPD-Fraktion und fragte nach dessen Entwicklungspotenzialen. Die Fraktion Die Linke erkundigte sich nach den Fremdsprachenkenntnissen im Land und speziell nach der Rolle von Deutsch. Zwar werbe die aserbaidschanische Regierung damit, dass alle Kinder früh in der Schule Englisch lernten, für viele Touristen sei es aber weiterhin wichtig, in ihrer Muttersprache kommunizieren zu können.
Alle Fraktion mahnten jedoch teilweise noch nicht geklärte Menschenrechtsfragen im Land an, die insbesondere im Zusammenhang mit der Austragung des Eurovision Song Contest 2012 in den Medien diskutiert worden waren. So gebe es immer noch Eingriffe in die Presse- und Meinungsfreiheit. Für die Einladung, sich vor Ort selbst über die touristischen Möglichkeiten zu informieren, bedankten sich die Mitglieder des Ausschusses.
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