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Berlin: (hib/AW) Das Kommando Luftwaffe lässt derzeit am Standort Germersheim prüfen, ob die General-Sponeck-Kaserne umbenannt werden soll. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/538) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/408) mit. Die Umbenennung einer Liegenschaft erfolge gemäß dem in der Bundeswehr geltenden Verfahren auf Antrag der in der Kaserne untergebrachten Dienststellen im Einvernehmen mit der betroffenen Kommune und nach Genehmigung durch den Verteidigungsminister. Anlass für die Überprüfung sei ein Artikel des Historikers Erik Grimmer-Solem in der „Militärgeschichtlichen Zeitschrift“ des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr vom Dezember 2013, in dem der Historiker darlegt, dass der Wehrmachtsgeneral Hans Graf von Sponeck während des Russlandfeldzugs an Kriegsverbrechen beteiligt war. Die Regierung räumt in ihrer Antwort zugleich an, dass ein Major des Luftwaffenamtes bereits im Jahr 2004 seinem damaligen Amtschef eine Vortragsnotiz über eine Verstrickung des Wehrmachtsgenerals in Kriegsverbrechen vorgelegt und darin empfohlen hat, eine Umbenennung der Kaserne in Germersheim zu prüfen.
Nach Angaben der Regierung war die Entscheidung Sponecks im Dezember 1941, einen Durchhaltebefehl Hitlers zu missachten, um seine Soldaten vor Tod und Gefangenschaft zu bewahren, sowie seine Inhaftierung und spätere Erschießung in Folge des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Hitler im Jahr 1966 der ausschlaggebende Grund für die Benennung der Bundeswehrkaserne in Germersheim. Zu diesem Zeitpunkt hätten keine Kenntnisse über die Beteiligung des Generals an Kriegsverbrechen vorgelegen.
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