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Berlin: (hib/HLE) Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich zu den wasserreichen Ländern zählt und die Qualität der Wasserver- und Abwasserentsorgung hoch ist, bestehen Herausforderungen wegen der Verfügbarkeit und der Qualität von Wasser. So wird für Ostdeutschland erwartet, „dass die derzeit bereits ungünstige Wasserbilanz durch den Klimawandel zusätzlich verschlechtert wird und das Risiko von Dürren und einer unzureichenden Wasserverfügbarkeit zunimmt“, heißt es in dem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu den „Herausforderungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft“ (18/2085). Bis zum Jahr 2100 werde ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 3,5 Grad Celsius erwartet. Die Niederschläge im Sommer würden zurückgehen, während im Winter eine Zunahme der Niederschläge um 40 Prozent, teilweise sogar um 70 Prozent, erwartet wird. Auch eine schnelle Erwärmung in Südwestdeutschland, wo bereits jetzt die höchsten Temperaturen gemessen würden, wirke sich negativ auf den Wasserkreislauf und das Wasserangebot aus. Folgen habe dies auch für die Artenvielfalt und die Schneesicherheit in Wintersportgebieten. In Norddeutschland seien besonders die tiefliegenden Küstenregionen und die wichtigen internationalen Häfen durch einen prognostizierten Anstieg des Meeresspiegels gefährdet.
Zur Wasserqualität heißt es, es seien „erhebliche stoffliche Belastungen des Wasserkreislaufs“ festzustellen: „Der hohe Stickstoffeintrag aus der Landwirtschaft ist sowohl für das Grundwasser als auch für die Oberflächengewässer problematisch“, wird in dem Bericht festgestellt. Daneben gebe es Belastungen durch Phosphor, Pestizide, Industriechemikalien, Arzneimittelrückstände und Quecksilber. Zusätzliche Gefährdungen durch den Eintrag von Chemikalien könnten durch das Erdgas-Förderungsverfahren „Fracking“ entstehen. Hier gebe es noch erhebliche Unsicherheiten und weitergehenden Untersuchungsbedarf.
Nur neun Prozent des Wassers werden zur Deckung der Trinkwassernachfrage der privaten Haushalte genutzt. Der weitaus größte Teil der deutschen Wassernutzung (etwa 64 Prozent) betreffe die Energiegewinnung in Wärmekraftwerken. Das Wasser werde dort zumeist als Kühlmittel eingesetzt. Weitere 23 Prozent des Wassers verbrauche die Industrie. Der Verbrauch der Landwirtschaft wird mit vier Prozent angegeben.
Die Leistungsfähigkeit der deutschen Hersteller von Wassertechnologie wird als „hervorragend“ beschrieben: „Deutsche Hersteller von wasserwirtschaftlich relevanten Technologiegütern verfügen über den weltweit größten Außenhandelsanteil und eine hochsignifikante Spezialisierung in allen Technikbereichen“, heißt es. Das größte Potenzial für eine Ausweitung der Exporte gebe es in Asien und Nordamerika.
Gemischter fällt die Wirtschaftsbilanz mit Blick auf die Patentanmeldungen und Publikationen aus. Bis zur Jahrtausendwende sei die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands recht hoch gewesen; seitdem stagniere sie beziehungsweise falle im Vergleich zu den steigenden Aktivitäten anderer Länder zurück. Noch habe dies keinen negativen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte: „Gerade im Kontext des internationalen Handels kann aber längerfristig nicht von einer solchen Entkopplung zwischen technologischer Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit ausgegangen werden“, wird gewarnt.
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