Navigationspfad: Startseite > Presse > Aktuelle Meldungen (hib) > 02
Berlin: (hib/HLE) Der Bundesregierung liegen keine Informationen vor, aus welchen Minen oder Ländern die deutschen Goldreserven stammen beziehungsweise wann dieses Gold abgebaut wurden. Dies teilt die Regierung in ihrer Antwort (18/3891) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/3610) mit. Die Abgeordneten vertraten die Auffassung, Deutschland solle schon aus historischer Verantwortung unter anderem wegen seiner Kolonialgeschichte klären, ob bei Abbau und Handel von Teilen der Goldreserven Menschenrechte missachtet oder Konfliktparteien finanziert wurden.
Wie die Bundesregierung erläutert, stammen die Goldbestände der Deutschen Bundesbank nahezu ausschließlich von anderen Zentralbanken und internationalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Da Gold seit Beginn der Metallurgie immer wieder ein- und zusammengeschmolzen und neu verwendet worden sei, lasse sich für den weitaus größten Teil des vorhandenen und gehandelten Goldes der Abbauort nicht mehr ermitteln beziehungsweise die Art der Eigentumsübertragungen nicht rekonstruieren. 1951 habe die Bank deutscher Länder (später Bundesbank) 25 Tonnen Gold besessen. Bis zum Jahr 2000 waren die Goldreserven auf 3.469 Tonnen gestiegen, um von da an langsam abzusinken. Ende 2014 betrugen die Reserven 3.384 Tonnen. Zuflüsse zum Goldbestand würden nicht mehr stattfinden. Unter Berufung auf eine Auskunft der Deutschen Bundesbank heißt es, es seien keine Käufe auf dem Goldmarkt beabsichtigt. Als Grund für die leichte Abnahme des Bestandes seit einigen Jahren wird angegeben, dieses Gold werde zur Prägung deutscher Goldmünzen verwendet.
Zur Lagerung der Goldbestände heißt es, von den 3.384 Tonnen befänden sich 1.192 Tonnen bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main. 1.447 Tonnen seien bei der Federal Reserve Bank in New York eingelagert, 438 Tonnen befänden sich bei der Bank of England in London und 307 Tonnen bei der Banque de France in Paris. Die Bewertung der Reserven erfolgt nach Angaben der Regierung zum Marktpreis. Ende Dezember 2014 sei bei einem Marktpreis von 987,77 Euro pro Unze (31,1 Gramm) ein Wert der Goldreserven von 107.475 Millionen Euro ermittelt worden.
Auch unterwegs aktuell informiert mit der kostenlosen App "Deutscher Bundestag" und unter m.bundestag.de.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentsnachrichten
Verantwortlich: Jörg Biallas
Redaktion: Alexander Heinrich, Claudia Heine, Michael Klein, Claus Peter Kosfeld, Hans Krump, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein