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Berlin: (hib/HAU) Für Sportarten jenseits des Fußballs bieten die Neuen Medien gute Möglichkeiten, sich öffentlich zu präsentieren. In dieser Einschätzung herrschte Einigkeit unter den Vertretern von Sportverbänden und Sportportalen wie Laola1.TV und Sportdeutschland.TV. Übertragungswege über Internet böten gerade für olympische Sportarten eine große Chance, sagte die Pressesprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Ulrike Spitz. "Die Sportler haben so eine große Chance sich darzustellen und sich auch den klassischen Medien anzubieten", sagte sie.
Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga, einem Zusammenschluss der Frauen- und Männerteams der 1. und 2. Bundesliga, zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, mit Sportdeutschland.TV, einem Angebot der DOSB New Media GmbH, einen Partner gefunden zu haben, durch den die Live-Ausstrahlung sämtlicher Ligapartien möglich sei. Volleyball, der laut Jung zwischen zweiter Reihe und Randsportart steht, komme im Free-TV so gut wie nicht vor. Der Schritt zu den Online-Medien sei jedoch nicht aus der Not geboren sondern als Vorgriff auf das sich ändernde Zuschauerverhalten zu sehen, sagte Jung.
Der Online-Konsum übersteige bei jungen Leuten schon heute den TV-Konsum, bestätigte Oliver Beyer, Geschäftsführer von Sportdeutschland.TV. Beyer erläuterte den Ansatz, das Projekt gemeinsam mit dem DOSB anzustoßen. In Deutschland, so Beyer, dominiere der Fußball. Allerdings gebe es auch großes Interesse an anderen Sportarten, das sich in den Sendezeiten der privaten aber auch der öffentlich-rechtlichen Sender nicht abbilde. Die Sportarten, die auf Sportdeutschland.TV zu finden sind, wollten sich schlichtweg repräsentieren. Angesichts dessen sei das Angebot auch kostenfrei, erläuterte Beyer.
Ebenfalls kostenfrei ist das Angebot von Laola1.TV, wie Felix Blank, verantwortlich für Strategieentwicklung bei dem Portal betonte. Würden die Kunden bessere Qualität und weitere Features wünschen, könnten sie ein Abonnement erwerben. Noch immer ist laut Blank jedoch die Monetarisierung bei Online-Angeboten ein ganz großes Problem angesichts der vorherrschsenden "Gratis-Kultur". Ebenfalls problematisch sei, dass Laola1.TV zwar im internationalen Wettbewerb stehe, aber national reguliert werde.
Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga (DEL), erkannte neben vielen Vorteilen auch eine Gefahr, die einigen Sportarten durch die Neuen Medien entstünde. Dann nämlich, wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten die Online-Übertragung als Alibi nutzen, noch weniger über die Sportarten zu berichten, sagte Tripcke. Problematisch sei auch, dass internationale Verbände Lizenzen für internationale Veranstaltungen vergeben, allerdings die Übertragungsrechte auf ein Land beschränken. So sei es schwer, einen möglichst zahlungsstarken Partner für die Übertragung zu finden.
Ein Problem mit dem Verzicht auf Geoblocking seitens der öffentlich-rechtlichen Sender hat Alexander Scheuer von der Telekom AG, die die Übertragungsrechte für die Deutsche Basketballliga (BBL) innehat. Wenn ARD und ZDF im Ausland die Highlight-Berichterstattung unbegrenzt verfügbar machen, sei es für die Telekom schwer, die BBL-Rechte im Ausland zu verkaufen, sagte er.
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