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Berlin: (hib/AHE) Die EU-Kommission plant 2015 - im Europäischen Jahr für Entwicklung - eine Initiative nach dem Vorbild des deutschen Textilsiegels ins Leben rufen: „Wir werden etwas ähnliches auf europäischer Ebene lancieren“, sagte ein Vertreter der EU-Kommission am Mittwoch im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Es gehe darum, die Bedingungen für die Produktion von Bekleidung in Entwicklungsländern zu verbessern und Transparenz für den Verbraucher herzustellen.
Das Europäische Jahr für Entwicklung sei das erste Motto-Jahr, das sich mit den Außenbeziehungen befasse und den Blick für die EU als globalen Akteur schärfen könne, sagte der Vertreter aus Brüssel. Ziel sei, dass die Bürger wissen, „was wir in der Entwicklungszusammenarbeit erreichen“. Es gehe darum, Entwicklungszusammenarbeit als „Win-win-Strategie“ darzustellen, die dabei helfe, Partnerländer zu stabilisieren und auf ihrem Weg zu eigenständigen und „potenten Akteuren“ zu stärken. Für das Entwicklungsjahr seien eine Reihe von Veranstaltungen und Kampagnen auf EU-Ebene und in den Mitgliedstaaten geplant, die ihrerseits eigene Aktionspläne aufgestellt hätten. Als Wegmarke nannte der Vertreter der Kommission zudem die Europäischen Entwicklungstage Anfang Juni in Brüssel - nach seinen Worten ein „Davos der Entwicklungszusammenarbeit“, das Vertreter von Politik, Zivilgesellschaft, Entwicklungsorganisationen und Wirtschaft ins Gespräch bringe.
Als große Herausforderung benannte der Gast aus Brüssel zudem die in diesem Jahr anstehende Entscheidung, ob sich die EU kollektiv erneut auf das Ziel einigen werde, 0,7 Prozent des EU-weiten Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit aufzubringen. Diese Entscheidung falle unter die schwierigen Rahmenbedingungen der Euro-Krise, selbst große Mitgliedsländer wie Frankreich oder Deutschland hätten das Ziel bisher nicht erreicht. Andererseits gelte, dass die EU global 55 Prozent der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit stelle. „Wir sollten uns unsere Vorreiterrolle nicht zerreden lassen.“
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