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Berlin: (hib/PK) Rückenschmerzen sind in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet und ziehen nach einer Fachanalyse hohe Kosten nach sich. Wie aus einem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum technischen Fortschritt im Gesundheitswesen (18/4283) hervorgeht, machen die indirekten Kosten bei Rückenleiden mit einem Anteil von etwa 85 Prozent den Großteil der Gesamtkosten aus. Gemeint sind vor allem Produktivitätsausfälle aufgrund von Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit.
Nur rund 15 Prozent der Kosten entfallen demnach auf die medizinische Behandlung. Nach einer Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes wurden dem Bericht zufolge 2008 für die Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens 9,04 Milliarden Euro ausgegeben, rund vier Prozent der direkten Kosten für alle Krankheiten. Was die indirekten Kosten betrifft, gingen 2008 den Angaben zufolge „172.000 Erwerbstätigkeitsjahre durch Arbeitsunfähigkeit sowie 75.000 durch Invalidität aufgrund von Rückenschmerzen verloren“.
Ein Rückenleiden kann viele Gründe haben, rund 80 Prozent aller Rückenschmerzen sind allerdings unspezifisch, lassen sich also nicht auf eine bestimmte Ursache zurückführen. In einer Befragung des Robert-Koch-Instituts (RKI) von 2009 gaben dem Bericht zufolge 20,7 Prozent der Befragten an, im zurückliegenden Jahr mindestens drei Monate oder länger unter anhaltenden Rückenschmerzen gelitten zu haben.
In den Schlussfolgerungen des Berichtes heißt es, die empirischen Befunde deuteten zwar tatsächlich darauf hin, dass der medizinisch-technische Fortschritt (MTF) ein wichtiger Faktor für die Kostenentwicklung sei. Die Auswirkungen des MTF und die Entwicklung der Gesundheitsausgaben müssten jedoch differenzierter betrachtet werden.
So seien die Gesundheitsausgaben in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur moderat gewachsen. Eine Kostenexplosion lasse sich nicht beobachten. Der MTF sei auch nicht alleiniger Faktor für Kostensteigerungen. Die Alterung der Bevölkerung oder der Anstieg des Durchschnittseinkommens führten auch zu höheren Gesundheitsausgaben. Der MTF sei zudem nicht nur von zentraler Bedeutung für die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch für die Wertschöpfung und Beschäftigung. „Er sollte daher nicht allein unter Kostengesichtspunkten betrachtet werden.“
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