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Berlin: (hib/PK) Mit möglichen gesundheitlichen Risiken und ausufernden Kosten des Gerinnungshemmers Xarelto (Wirkstoff Rivaroxaban) befasst sich in einer Kleinen Anfrage (18/4502) die Fraktion Die Linke. Das Medikament werde damit beworben, dass es das Risiko von Schlaganfällen und Thrombosen erfolgreich senke, wobei anders als beim bislang vor allem eingesetzten Phenprocoumon (zum Beispiel Marcumar) keine regelmäßigen Blutentnahmen zur Kontrolle notwendig seien. Tatsächlich werde aber der Zusatznutzen bezweifelt, die neuen Produkte seien vielfach teurer, und Langzeitstudien zu Nebenwirkungen gebe es nicht.
So existierten keine Belege dafür, dass Xarelto zuverlässiger wirke als die seit Jahrzehnten verwendeten Präparate mit Phenprocoumon. Auch werde die Gefahr schwerer Blutungen nicht reduziert. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft empfehle daher, den Einsatz des Medikaments auf solche Patienten zu beschränken, für die bislang verwendete Mittel nicht infrage kämen, schreiben die Abgeordneten.
Die Kosten eine Xarelto-Therapie lägen rund 20 Mal höher als bei den etablierten Gerinnungshemmern. Dies führe zu jährlichen Zusatzkosten pro Patient von etwa 1.000 Euro. Pro Jahr fielen für die Krankenkassen dadurch Kosten von etwa einer halben Milliarde Euro an. Obwohl auf Xarelto bisher nur 18 Prozent aller Verordnungen entfielen, entstünden hierdurch rund 63 Prozent aller Kosten in diesem Arzneimittelsegment.
Das Bundeinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe 2014 fast 2.000 Meldungen zu Nebenwirkungen des Gerinnungshemmers Xarelto erhalten. Demnach bestehe der Verdacht, das Mittel könnte für 161 Sterbefälle verantwortlich sein. Zu den häufigsten unerwünschten Effekten zählten Blutungen. Zudem liste die Behörde 130 möglicherweise durch Xarelto herbeigeführte Leberschädigungen auf. Die Linke will nun unter anderem wissen, ob die Bundesregierung angesichts der Berichte über mögliche Nebenwirkungen Handlungsbedarf sieht.
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