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Am Donnerstag, 19. März 2015, wird sich der Bundestag mit dem Thema Fachkräftemangel beschäftigen. Grundlage der einstündigen Debatte, die um 13 Uhr beginnen soll, sind die Fortschrittsberichte zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung für die Jahre 2013 und 2014, die jeweils als Unterrichtung (18/769, 18/4015) vorliegen. In ihrem Bericht für 2014 (18/4015) kommt die Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass Deutschland nicht unter einem akuten, flächendeckenden Fachkräftemangel leidet. Jedoch würden bereits heute in Bezug auf bestimmte Qualifikationen, Regionen und Branchen Arbeitskräfteengpässe auftreten, schreibt die Regierung.
Die Debatte wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
Die Zahl der sogenannten Engpassberufe habe im Juni 2014 bei 19 Berufsgruppen gelegen. Betroffen seien insbesondere Gesundheits- und Pflegeberufe sowie technische Berufe. Zwar habe die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren und die hohe Nettozuwanderung der vergangenen Jahre den demografischen Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bislang ausgeglichen.
Aktuelle Vorausberechnungen zeigten aber, dass weiter mit einem Rückgang dieser Bevölkerungsgruppe in mehrfacher Millionenhöhe zu rechnen sei, heißt es in der Unterrichtung. „Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Fehlen sie in der dualen Ausbildung, so fehlen sie in den Betrieben“, mahnt die Regierung und plädiert für eine Stärkung der betrieblichen Ausbildung.
Für das Jahr 2030 erwartet die Bundesregierung die größten Engpässe bei den Gesundheitsberufen, gefolgt von Managern und Ingenieuren. Einen potenziellen Überschuss werde es hingegen bei Hilfsarbeitern und Büroberufen geben, heißt es in der Unterrichtung weiter.
Im Bericht für 2013 (18/796) konstatiert die Bundesregierung einen steigenden Anteil von Frauen und Älteren im Arbeitsmarkt. Die Ziele Deutschlands im Rahmen der EU-2020-Strategie seien bei Älteren bereits erreicht worden. In den vergangenen Jahren habe sich deren Erwerbsbeteiligung kontinuierlich erhöht und erreichte 2012 erstmals eine Quote von 60 Prozent. „Dennoch sinkt die Teilhabe Älterer am Arbeitsmarkt weiter deutlich mit dem Alter, und Ältere bleiben deutlich länger arbeitslos als Jüngere“, führt die Regierung aus.
Bei Frauen näher sich der aktuelle Anteil dem Zielwert an. Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Regierung allerdings bei den nach wie vor hohen Teilzeitquoten und niedrigen durchschnittlichen Wochenarbeitszeiten von Frauen. (che/12.03.2015)