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Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert eröffnet am Donnerstag, 11. Juni 2015, um 11 Uhr im Westgraben des Paul-Löbe-Hauses des Bundestages die Ausstellung „Kulturwelten“. Präsentiert werden in der Ausstellung 14 Tafeln, die das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes vorstellen. Seit 1981 unterstützt die Bundesrepublik die Bewahrung des kulturellen Erbes in aller Welt. Bei der Eröffnung sprechen auch die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Maria Böhmer (CDU), und die Vorsitzende des Tourismusausschusses des Bundestages, Heike Brehmer (CDU/CSU). Die Ausstellung ist von Freitag, 12. Juni, bis Freitag, 19. Juni, zu sehen.
Ziel des Programms ist es, das Bewusstsein für die eigene nationale Identität zu stärken und einen partnerschaftlichen Kulturdialog zu fördern. Von 1981 bis 2014 wurden mehr als 2.650 Projekte in 144 Ländern mit rund 63 Millionen Euro gefördert. Gefördert werden Projekte zum Erhalt des kulturellen Erbes im Ausland sowie zur Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes im Ausland, ausgenommen in historischen deutschen Siedlungsgebieten im östlichen Europa (für diese ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Professor Monika Grütters, zuständig).
Die Projekte reichten von der Restaurierung von Wandmalereien in Tempelanlagen und die Sicherung und Sanierung bedeutsamer Gebäude bis zur Digitalisierung von Handschriften, Filmen, Klangarchiven und Publikationen zur Darstellung kulturellen Erbes. Wo es möglich ist, werden Fachleute und die lokale Bevölkerung des Partnerlandes beteiligt und die Projekte um eine Ausbildungskomponente vor Ort ergänzt.
In seinem Grußwort zur Ausstellung schreibt Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD), der Erhalt kulturellen Erbes sei Zukunftsarbeit. Er untermauert dies am Beispiel zweier junger Frauen, die während der Restaurierung des Emir-Pavillons in Kabul in der Verarbeitung von Kasein-Farben ausgebildet wurden. Sie hätten diese hochkomplexe Technik bis zu einer solchen Perfektion erlernt, dass sie heute gefragte Expertinnen auf ihrem Gebiet geworden seien. Daraus sei ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell entstanden.
Die Rettung der zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Handschriften von Timbuktu vor der Zerstörung durch radikalislamistische Rebellen in Mali nennt Steinmeier als Beispiel für die Bewahrung des Weltkulturerbes. Der Mut engagierter Bibliothekare in Mali und das gemeinsame Engagement internationaler Helfer hätten es ermöglicht, unersetzbare literarische und wissenschaftliche Zeugnisse der arabischen Tradition zu bewahren. Auch in Syrien schaffe man die Voraussetzungen, „dass eines Tages wieder aufgebaut werden kann, was Fanatismus und Krieg zerstört haben“. Gezeigt werden in der Ausstellung „atemberaubende Bilder“ (Steinmeier) aus dem Kulturerhalt-Programm, die für „Hunderte andere in aller Welt stehen“.
Die Ausstellung kann nach vorheriger Anmeldung (Telefon 030/227-38883, E-Mail: info-ausstellungen-plh@bundestag.de) am Montag von 9 bis 15 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Zum Einlass am Westeingang des Paul-Löbe-Hauses (gegenüber dem Bundeskanzleramt) muss ein Personaldokument mitgebracht werden. (vom/05.06.2015)