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Für den Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht war ehrenamtliches und politisches Engagement schon immer eine Selbstverständlichkeit, ob als Jugendlicher in der katholischen Landjugend oder später als Bezirksvorsitzender der Jungen Union in der Oberpfalz. Sein Interesse für Politik wurde im Elternhaus geweckt, und vor 13 Jahren machte er seine Leidenschaft und sein politisches Engagement zu seinem Beruf. Albert Rupprecht ist seit 2002 Abgeordneter des Deutschen Bundestages und gehört der CSU-Landesgruppe an. Der Diplom-Volkswirt übernahm 2009 den Vorsitz der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung und ist Mitglied im Bildungs- und Forschungsausschuss des Bundestages. Vom Wissenschaftler Albert Einstein inspiriert, formuliert der Politiker sein Engagement für Wissenschaft und Bildung sehr leidenschaftlich: „Nur wo freie Geister sich entfalten können, kann Wissenschaft gedeihen. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Freiheit von Forschung und Lehre sind die Voraussetzungen für gute Wissenschaft.“
Aufgewachsen ist Albert Rupprecht mit sechs Geschwistern in einem kleinen Dorf mit gerade einmal 200 Einwohnern. Im Elternhaus wurde er dazu erzogen, sich für andere einzusetzen und sich ehrenamtlich zu engagieren. Aber auch die Parteipolitik spielte in seiner Familie eine große Rolle, denn die meisten seiner Verwandten gehörten der CSU an und engagierten sich in der Kommunalpolitik.
„Mit 14 Jahren wurde ich Mitglied der katholischen Landjugend, und dort verbrachte ich den größten Teil meiner Freizeit. Es ist die Interessenvertretung der jungen Menschen vom Land in Politik, Kirche und Gesellschaft in Bayern. Wir haben uns mit den Bedingungen von Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz und Ökologie auseinandergesetzt, politische und kirchliche Fragen diskutiert und überlegt, wie wir mit unserer ehrenamtlichen Arbeit dazu beitragen können, die Welt zu verändern. Es war die wichtigste Zeit meiner Jugend“, erinnert sich Albert Rupprecht.
Nach dem Abitur absolvierte Albert Rupprecht zunächst den Wehrdienst bei der Marine. 1989, im Jahr des Mauerfalls, begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Regensburg, das er als Diplom-Volkswirt beendete. Weil Doppelbelastungen für den Politiker schon damals eine besondere Herausforderung waren, absolvierte er ein paralleles Zweitstudium in Soziologie, das er mit dem Vordiplom abschloss.
Bis zu seinem 22. Lebensjahr war Albert Rupprecht zwar politisch engagiert, allerdings immer ohne Parteibuch. Er war vom einfachen Mitglied zum Diözesanvorsitzenden der katholischen Landjugend der Diözese Regensburg aufgestiegen, die 9.000 Mitglieder zählte. In dieser Funktion hatte er viele Pflichten zu erfüllen und war zeitlich sehr gut ausgelastet. Mit 23 Jahren interessierte er sich immer mehr für Parteipolitik. „Nach der langen Zeit in der katholischen Landjugend wollte ich eine Veränderung. Ich wollte Politik aktiv mitgestalten und begann mich zu informieren. Ich schaute mir die Programme unterschiedlicher Parteien an und entschied mich ganz bewusst für die Junge Union. Sie wurde bald meine politische Heimat“, sagt der Politiker.
Schnell machte Albert Rupprecht in der Partei Karriere. Er wollte nicht nur eine Mitgliedsnummer sein, sondern sich engagieren und aktiv an politischen Entscheidungen teilhaben. Es dauerte nicht lange, da war Albert Rupprecht stellvertretender Vorsitzender. 1999 wurde er zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes der Jungen Union Oberpfalz gewählt. Die Partei hatte sein Potenzial erkannt und Mitglieder, die so viel soziales und politisches Engagement mitbringen, sind in jeder Partei hoch willkommen. „In meinem Freundeskreis wurde mein Eintritt in die Junge Union allerdings kritischer gesehen. Ich hatte aber schon immer eigene Vorstellungen von dem, was richtig für mich ist“, erzählt der Politiker.
Vor der Bundestagswahl im Jahr 2002 signalisierte Albert Rupprecht der Jungen Union seine Ambitionen auf einen Listenplatz. „Ich war damals Vorsitzender des zweitgrößten Verbandes der Jungen Union in Bayern und 34 Jahre jung. Zwei Jahrzehnte hatte ich mich ehrenamtlich engagiert, und nun reizte die Bundespolitik meinen Ehrgeiz. Ich kandidierte auf einem Listenplatz, aber eine realistische Chance, dass dieser auch tatsächlich zu einem Mandat führen würde, rechnete ich mir damals nicht aus“, sagt der Abgeordnete.
Nach einem engagierten Wahlkampf, der den jungen Kandidaten viel Kraft gekostet hatte, verfolgte Albert Rupprecht die erste Hochrechnung am Wahlabend in seinem Elternhaus. „Ich sah ungläubig auf den Bildschirm, als mir langsam klar wurde, dass ich bei diesen Stimmverhältnissen in den Bundestag gewählt sein musste“, erinnert sich der Politiker.
Am frühen Morgen kam die offizielle Bestätigung durch den Wahlleiter. Albert Rupprecht hatte den Einzug in den Deutschen Bundestag über die bayerische Landesliste der CSU geschafft. „Was ich nicht für möglich gehalten hatte, war Wirklichkeit geworden. Auch wenn ich es nicht sofort realisierte, machte es mich glücklich und stolz“, erinnert sich der Abgeordnete.
Zu den Bundestagswahlen 2005 und 2009 kandidierte Albert Rupprecht nicht mehr über einen Listenplatz, sondern als Direktkandidat. Er enttäuschte seine Partei nicht. Er verbesserte seine Wahlergebnisse bei jeder Bundestagswahl. Im Jahr 2013 steigerte er sich um fast zehn Prozent gegenüber den vorherigen Wahlen. Er konnte 55,1 Prozent der Erststimmen in seinem Wahlkreis Weiden in der Oberpfalz, zu dem auch die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab gehören, für sich verbuchen.
Albert Rupprecht erklärt sich diesen enormen Stimmzuwachs so: „Zur Bundestagswahl 2005 war ich als Kandidat noch nicht so bekannt wie im Jahr 2013. Ich habe im Laufe der Jahre in der politischen Arbeit sehr viel hinzugelernt und konnte viele Erfahrungen sammeln. Ich habe mich als Politiker aber auch ständig hinterfragt. Meine Maxime: Ich höre den Menschen zu, diskutiere mit ihnen und versuche nicht, sie zu ‚missionieren’. Vernünftige Argumente, eine ehrliche Haltung, Glaubwürdigkeit und gesunder Menschenverstand sind am Ende das, was die Wähler überzeugt.“
Seit 2013 ist Albert Rupprecht Mitglied im Bildungsausschuss des Bundestages. Es ist ihm ein besonders Anliegen, dass die berufliche Bildung in Deutschland eine Aufwertung erfährt und einen ebensolchen Stellenwert erhält wie die akademische Bildung. „Besonders am Herzen liegt mir die substanzielle Erhöhung des Meister-BAföG, denn nicht alle jungen Menschen streben eine Hochschulausbildung an. Wer sich nach einer Ausbildung im Handwerk für eine Meisterschule entscheidet, für den sollte dieser Bildungsweg attraktiver werden. Ebenso wichtig ist mir eine noch bessere finanzielle Ausstattung der medizinischen Forschungseinrichtungen, damit wir zum Beispiel in der Krebsforschung schneller zu Ergebnissen kommen.“
Ein weiteres Anliegen ist Albert Rupprecht die Exzellenzinitiative, die zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit im universitären Bereich führen sollte. „Es wäre ein großer Erfolg, wenn wir die Exzellenzinitiative in dieser Legislaturperiode in eine langfristige und dauerhafte Struktur überführen könnten“, sagt der Politiker. (bsl/23.09.2015)