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Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit/Antwort- 12.01.2016
Berlin: (hib/SCR) Der Zeitpunkt der Umrüstung eines Forschungsreaktors der Technischen Universität München auf Brennstoff mit abgesenktem Anreicherungsgrad ist weiterhin unklar. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung (18/7133) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/6963) hervor.
Aktuell wird der Forschungsreaktor, die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II), mit hochangereichertem Uran betrieben. Laut Vorbemerkung der Fragesteller wurde bereits 2003 zwischen dem Bund und dem Freistaat Bayern vereinbart, auf Brennstoff mit einem Anreicherungsgrad von höchstens 50 Prozent Uran-235 umzurüsten. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Umrüstung bis spätestens 31. Dezember 2010 zu vollziehen. Aktuell sei für die Umrüstung spätestens der 31. Dezember 2018 vereinbart. Hintergrund seien Verzögerungen in der Forschung zu hochdichten Brennstoffen.
Laut Bundesregierung kann auch aktuell noch keine Aussage darüber gemacht werden, wann diese hochdichten Brennstoffe einsatzbereit sind. Solche Brennstoffe seien notwendig, damit nach der Umrüstung die Neutronenflussdichte des FRM II für die Forschung erhalten bleibe. Zwei Entwicklungsvarianten, UMo/Al-Dispersionsbrennstoff beziehungsweise monolithischer UMo-Brennstoff, würden aktuell erforscht. Es müssten aber in beiden Fällen noch "einige Herausforderungen" bewältigt werden, heißt es in der Antwort. Mit Bezug auf eine Auskunft des Bayrischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst verweist die Bundesregierung auf eine geplante Analyse des Standes von Wissenschaft und Technik im Feld der hochdichten Brennstoffe im Laufe diesen Jahres. Auf dieser Grundlage solle dann der "frühestmögliche Zeitpunkt" für eine Umrüstung benannt werden. Die Bundesregierung verweist darauf, dass zwischen Bund und Freistaat vereinbart sei, sich bis zum 31. Dezember 2016 darüber "zu verständigen", ob eine Umrüstung bis zum 31. Dezember 2018 möglich erscheint.
Keine Verzögerungen sind der Bundesregierung in Hinblick auf den ersten Transport abgeklungener Brennelemente aus dem FRM II bekannt. Dieser sei für das Jahr 2018 vorgesehen. Weitere Transporte seien bisher nicht geplant. Nach Darlegung des Herstellers der entsprechenden Castoren-Behälter solle die Fertigung im dritten Quartal 2016 beginnen. Erste Bauartprüfungen sind laut Antwort im 3. und 4. Quartal 2016 vorgesehen. Der Abschluss der verkehrsrechtlichen Prüfung sei für das 2. Quartal 2018 geplant. Mit Bezug auf Angaben der Technischen Universität München gibt die Bundesregierung die Kosten für Entwicklung und Herstellung der Behälter mit 23,7 Millionen Euro an. Zwischengelagert werden sollen die Castoren in Ahaus. Insgesamt sei bei einer Betriebszeit von 40 Jahren mit rund 30 Behältern mit bestrahlten Brennelementen zu rechnen, heißt es in der Antwort.