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Blühende wirtschaftliche Beziehungen sind das Ziel einer Messe. Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin pflegte Marokko diese auf ganz besondere Weise. Mit Safran, Feigen, Datteln und Rosenwasser begrüßte das diesjährige Partnerland der IGW den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft beim traditionellen Rundgang am Donnerstag, 21. Januar 2016. Marokkos Agrarminister Mohammed Sadiki präsentierte Produkte unterschiedlicher Kooperativen und pries eine Palette von Arganöl bis Kaktuscreme an, die ihre Kunden in Europa sucht. Durch mehr Wertschöpfung im Agrarsektor des nordafrikanischen Königreiches soll in Zukunft der ländliche Raum Marokkos besser entwickelt werden, um den Anschluss an die urbanen Zentren nicht zu verlieren und der Landbevölkerung eine Perspektive zu bieten.
„Mit dem Wunsch nach guten Beziehungen“, bedankte sich Alois Gerig (CDU/CSU), Vorsitzender des Agrarausschusses, für den Empfang der Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses, die auf der Messe Kontakte knüpfen und sich über neueste Entwicklungen in der Agrar-, Forst- und Ernährungsbranche informieren.
„Etwa 70 Agrarminister und viele Experten sind während der Grünen Woche in Berlin“, erklärt Gerig. Das mache die Messe zu einer der wichtigsten Plattformen des Austausches und der Kommunikation in der Welt. Auch für Marokko, das als erster außereuropäischer Staat Partnerland der Messe ist, biete sich die Chance, Beziehungen für den Außenhandel zu knüpfen.
Doch auch die Sorgen der Landwirte stehen im Mittelpunkt des Interesses. Der Zusammenbruch der Preise für Milch und Schweinefleisch bereitet Friedrich Ostendorff (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretender Ausschussvorsitzender, Anlass zur Sorge. Das Wohl der Tiere in der Produktion bei schlechten Preisen nennenswert verbessern zu können, sei schwer umzusetzen. „Wie soll das gelingen?“, fragte er sich.
Eine Herausforderung für die Arbeit des Ausschusses sieht er darin, bei der Menge der erzeugten Produkte anzusetzen, die auf den Märkten nicht zur Genüge abgefragt und deshalb zu einem ruinösen Preisverfall führen würden. Wohl nur durch die Steuerung der Menge sei eine Erholung der Preise zu erwarten.
Gerig sieht einen weiteren möglichen Ansatz in der Erhöhung der Wertschätzung für Nahrungsmittel. Es müsse die hohe Qualität deutscher Lebensmittel beworben und hervorgehoben werden: „Sodass die Verbraucher gezielt in das Regal greifen und sich bewusst dafür entscheiden.“ Auch aus diesem Grund werde derzeit das sogenannte Lebensmittelbuch durch den Bundestag reformiert, um eine „bessere Kennzeichnung zu schaffen“.
Ermutigend wirkte der Besuch des Standes des Bundes der Deutschen Landjugend auf die Abgeordneten, denn der landwirtschaftliche Nachwuchs stelle zunehmend fest, dass Kinder und Jugendliche gezielt nachfragen und sich für die Herstellung von Lebensmitteln interessieren würden. „Das stimmt uns für die Zukunft gut“, sagte ein Jungbauer. (eis/21.01.2016)