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Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung/Ausschuss- 24.02.2016
Berlin: (hib/JOH) Die Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Technischen Hilfswerks (THW), Rudolf Seiters und Albrecht Broemme, haben am Mittwochmorgen im Entwicklungsausschuss die Bedeutung eines koordinierten Vorgehens in der Katastrophenhilfe hervorgehoben. "Nach Katastrophen, wie den schweren Erdbeben in Nepal im April und Mai 2015, tritt eine unüberschaubare Vielzahl von Akteuren in Erscheinung", betonte Seiters. Während sich die erfahrenen Helfer unter Leitung des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in der Regel schnell abstimmten, seien andere Organisationen mit den Grundsätzen der Nothilfe und den internationalen Strukturen oft nicht vertraut.
Seiters stellte klar, alle 190 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften seien in einer "guten Ausgangssituation", um im Katastrophenfall konkrete Hilfe zu leisten. Die Mitglieder beteiligten sich grundsätzlich am Koordinierungssystem der Vereinten Nationen und arbeiteteten eng mit den lokalen Partnern zusammen. Zudem sei Zusammenarbeit des DRK mit dem THW eng.
THW-Präsident Broemme betonte, die meisten deutschen Organisationen stimmten sich in Notfällen genau ab, damit keine Doppelarbeit geleistet werde. Der Einsatz in Nepal habe aber einmal mehr gezeigt, "wie wichtig auch eine internationale Zusammenarbeit ist". Beispielshaft verwies er auf Hilfslieferungen nach Nepal, "die keiner bestellt hatte und die auch keiner brauchte". Dabei habe der Flughafen in Kathmandu ohnehin nur eine Landebahn, auf der aufgrund von Schäden keine Großflugzeuge landen dürften. Zudem, sagte Broemme, sei die Lieferung von Hilfsgütern "eine Sache, die Verteilung im Land eine andere". Als "absurd" und eine "Verschwendung von Ressourcen" bezeichnete er den Umstand, dass kleinere Hilfsorganisationen aus Deutschland trotz Platzknappheit in den Flugzeugen in Begleitung von Journalisten nach Nepal geflogen seien.
Bei den schweren Erdbeben in Nepal starben im vergangenen Frühjahr fast 9.000 Menschen, darunter mehrere deutsche Touristen. Insgesamt waren nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als acht Millionen Menschen betroffen, schätzungsweise eine halbe Million Wohnhäuser und öffentliche Gebäude wurden zerstört. Das DRK stellte unter anderem Familienzelte und eine Basisgesundheitsstation zur Verfügung. Das THW, das mit 35 Helfern im Einsatz war, schickte zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen rnach Nepal, begutachtete Gebäude und unterstütze die deutsche Botschaft vor Ort bei der Krisenstabsarbeit.