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Der "Tag der Ein- und Ausblicke" des Deutschen Bundestages hat am Sonntag, 12. September 2010, Tausende Besucher in das Berliner Parlamentsviertel gelockt. Besichtigt werden konnten das Reichstagsgebäude, das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus. Dutzende Informationsstände, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen boten ein breites Informationsprogramm über die Arbeit des Parlamentes an. Das spätsommerliche Wetter lud zum Flanieren am Bundestagsufer der Spree ein.
"Mein erster Eindruck: Super", sagte Mario Espenschied aus Diepholz in Niedersachsen. "Mich interessiert, wie das Parlament organisiert ist und wenn ich schon einmal in Berlin bin, schaue ich mir das an." Im Abstand von zwei Stunden erklärten Vizepräsidentinnen und -präsidenten des Bundestages auf der Besuchertribüne im Plenarsaal die Arbeit des Parlaments.
Die Gäste nutzten die Gelegenheit und fragten nach. Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) antwortete und diskutierte unter anderem über die Angleichung der Löhne in Ost und West, das Bankenrettungspaket und die Arbeit der Parlamentarier.
Neben politischen Fragen beantworteten die Parlamentarier auch persönliche zu ihrer Arbeit und ihrer Entscheidung, für den Bundestag zu kandidieren. Der perfekte Zeitpunkt auch für Autogramme: "Können sie mir bitte eins geben?", fragte Leonard Hoffmann (11) aus Halle. Der Junge kehrte stolz mit einer Widmung der Vizepräsidentin in einer Ausgabe des Grundgesetzes zu seinen Eltern zurück. "Ich wollte ein Autogramm, weil sie eine wichtige Frau ist“, sagte er.
In Zukunft einmal Abgeordneter werden, das kann er sich vorstellen. "Vielleicht", sagte Leonard und schaut durch den großen Plenarsaal. Auch die Vertreter einzelner Ausschüsse des Bundestages präsentierten sich im Paul-Löbe-Haus. Vom Petitionsausschusses bis zum Ausschuss für Gesundheit berichteten Fachpolitiker über ihre Arbeit und Aufgaben auf Podiumsdiskussionen und luden die Gäste in die Sitzungssäle ein, einmal Platz zu nehmen.
Platz nehmen und die Eindrücke auf sich wirken lassen, konnten die Besucher der Parlamentsgebäude auch in den Sesseln der Aufenthaltsbereiche der Abgeordneten. "Die Architektur ist gelungen“, sagte Steffen Wanza aus Hannover und blickt interessiert längs durch das Paul-Löbe-Haus. Mit Informationsmaterial über die Parlamentsgebäude ausgestattet, will er sich einen Überblick verschaffen.
"Ich interessiere mich für Politik“, sagte er. Das Reichstagsgebäude kenne er durch eine frühere Führung des Besucherdienstes schon. An diesem Wochenende wollte er sich endlich die anderen Gebäude am "Tag der Ein- und Ausblicke" einmal ansehen.
Bis 20 Uhr (letzter Einlass 19 Uhr) standen das Reichstagsgebäude, für Besucherinnen und Besucher offen. Geboten wurden neben Diskussionen und Präsentationen auch Führungen, Lesungen, Live-Musik und Unterhaltung für Kinder. Den Besuchern sollte nach den Worten von Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt nicht nur Einblick in die Räume erhalten, sondern es sollte ihnen auch die Arbeit der Parlamentarier nähergebracht werden. (eis)