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Die deutsche Olympiamannschaft hat gute Chancen, bei den Olympischen Spielen in London 2012 erneut Platz fünf in der Nationenwertung zu erreichen. Diese Ansicht vertrat der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, am Mittwoch, 21. September 2011, vor dem Sportausschuss unter Vorsitz von Dagmar Freitag (SPD). Gleichzeitig machte Vesper deutlich, dass der internationale Konkurrenzkampf seit den Spielen in Peking 2008 „noch härter geworden ist".Die von mehreren Sportausschussmitgliedern geäußerte Kritik an den Qualifikationsleistungen im Bereich der Mannschaftssportarten teilte der DOSB-Generaldirektor nicht. Zwar sei es bedauerlich, dass sowohl im Fußball als auch im Basketball die Herren- wie auch die Damenmannschaften in der Qualifikation gescheitert seien. Seiner Ansicht nach ist jedoch „kein Abwärtstrend zu erkennen".
Neben den Hockeymannschaften der Damen und der Herren, die sich schon qualifiziert haben, hätten weitere sechs Teams die Chance, sich noch zu qualifizieren. Dies sei wichtig, weil gerade die Mannschaften wichtig für den Zusammenhalt des gesamtem Olympiateams seien.
Das deutsche Team, so Vesper, werde voraussichtlich nicht die Mannschaftsstärke von Peking erreichen, als 440 Sportler an den Start gingen. „Für London rechnen wir mit einer Zahl von 400 plus X", sagte er vor dem Ausschuss.
Auf Nachfrage der Grünen-Abgeordneten Daniela Wagner machte Vesper deutlich, dass sämtliche Olympiateilnehmer Athletenvereinbarungen unterschreiben müssten, „in denen sie sich dazu verpflichten, die Antidoping-Bestimmungen einzuhalten".
Alle Nominierten würden noch mindestens einmal vor den Spielen durch die Nationale-Antidoping-Agentur (Nada) unangekündigt getestet, sagte Vesper und urteilte: „Wir haben ein sehr erfahrenes Antidoping-Management in Zusammenhang mit Olympischen Spielen."
Auf die aus Sicht des SPD-Abgeordneten Martin Gerster mangelhafte Beteiligung deutscher Sportler an der Universiade eingehend, verwies Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turnerbundes (DTB), auf die ungünstige Terminlage im vorolympischen Jahr. Er habe seinen Spitzenkräften nicht empfehlen können daran teilzunehmen, da die Veranstaltung in direkter Konkurrenz zur WM-Vorbereitung und damit der Olympiaqualifikation gestanden habe.
Die Frage, ob es Spitzensportlern in London ermöglicht werden solle, sich außerhalb des Olympischen Dorfes individuell vorzubereiten, verneinte der DTB-Präsident. Seiner Ansicht nach sollte darauf gedrungen werden, dass auch die Stars im Dorf wohnen. „Die Stars haben auch eine soziale Verantwortung im Spitzensport wahrzunehmen", betonte Brechtken.
Auch für die Paraolympischen Spiele 2012 in London seien derzeit die Qualifikationswettbewerbe in vollem Gange, sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Erst am vergangenen Wochenende hätte sich sowohl das Damen- als auch das Herrenteam der Rollstuhlbasketballer die Teilnahme gesichert.
Er rechne damit, dass Deutschland in fast allen Sportarten Sportler an den Start bringen werde, ergänzte Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport des DBS. Die Zielsetzung für London 2012 orientiere sich an den Ergebnissen der Paraolympischen Spiele von Peking 2008, als Platz sieben in der Medaillenwertung und Platz elf bezogen auf Goldmedaillen erreicht wurde, sagte Quade. (hau)