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Für eine bessere Vernetzung von Kultur und Tourismus im Kulturreiseland Deutschland plädieren Union und FDP. Dafür haben sie einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, mit dem auch die Vermarktung von Kulturprojekten unterstützt werden soll. Über den Antrag "Kulturtourismus in Deutschland stärken" (17/676) berät der Bundestag in erster Lesung am Donnerstag, 25. Februar 2010, ab 15.20 Uhr.
Deutschland sei nach Frankreich zum zweitbeliebtesten Kulturreiseland in Europa aufgestiegen, heißt es im Antrag der Regierungsfraktionen. Ziel der deutschen und ausländischen Kulturtouristen seien unter anderem die 33 UNESCO-Welterbestätten, 1.100 historische Stadt- und Ortskerne sowie zahlreiche Museen, Bühnen, Konzerte und Feste. Der Kultur- und Städtetourismus habe auch als Wirtschaftszweig einen hohen Stellenwert, schreiben Union und FDP. Kultur und Tourismus hätten sich in den letzten Jahren zunehmend angenähert und stünden in enger Wechselwirkung.
Zur weiteren Stärkung des Kulturtourismus haben die Koalitionsfraktionen eine Reihe von Maßnahmen aufgeführt. So plädieren sie für ein gemeinsames Kulturtourismuskonzept um die kommunale Selbstverwaltung und die Länderinteressen zu wahren. Bei der Vermarktung von Kulturangeboten sollen Städte und ländliche Regionen in gleichem Maße berücksichtigt werden.
Darüber hinaus solle die von der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" empfohlene Auslobung eines regelmäßigen Wettbewerbs "Kulturregion Deutschland" und die Schaffung einer Plattform für strategisches kulturtouristisches Marketing geprüft werden.
Im Rahmen der Initiative "Kultur- und Kreativwirtschaft" müsse die Zusammenarbeit von Kulturanbietern, Wirtschaft und Tourismusbranche unterstützt werden. Das Reformationsjubiläum 2017, die bereits begonnene Luther-Dekade (2007 bis 2017) und die derzeitige europäische Kulturhauptstadt Ruhr.2010 sollen weiterhin "als herausragende Ereignisse" des Kulturstandorts Deutschland vermarktet werden.
Das Bund-Länder-Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" und das UNESCO-Welterbeprogramm sollen genutzt werden, um "die gewachsenen Identitäten von historischen Städten und Kulturlandschaften" zu bewahren und weiterzuentwickeln. Bei der Vermarktung von Kulturangeboten soll auch auf die Barrierefreiheit geachtet werden.
Für die Bedeutung des Kulturtourismus sollen auch die Medien, insbesondere der Rundfunksender "Deutsche Welle", stärker sensibilisiert werden. Die Koalition will ebenso die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), deutsche Kulturinstitute und deutsche diplomatische Vertretungen im Ausland bei der Vermarktung kulturtouristischer Angebote stärker unterstützen.