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Für die deutschen Teilnehmer an den ersten Olympischen Jugendspielen in Singapur steht das erste Highlight noch vor der Abreise an: Dirk Nowitzki, Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft von Peking 2008, und der Bob-Olympiasieger Andre Lange, Fahnenträger bei den Spielen 2010 in Vancouver, werden die 104-köpfige Mannschaft im Rahmen des Youth Olympic Day am 24. Juli in Berlin offiziell verabschieden. Das teilte Christian Sachs, Leiter des Hauptstadtbüros des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Mittwoch, 7. Juli 2010, im Sportausschuss mit.
Bei der erstmals ausgetragenen Jugendolympiade, an der Athleten im Alter von 14 bis 18 Jahren teilnehmen, würden deutsche Sportler in 20 von 26 Sportarten starten, sagte Sachs. Auch wenn der DOSB anders als bei Olympischen Spielen "keine Zielvorstellungen“ vorgegeben habe, sei es ein Ziel, "erfolgreiche Wettbewerbe“ zu bestreiten, sagte er.
Daneben gehe es aber auch darum, sich "fair und dopingfrei“ zu präsentieren - nicht zuletzt auch um "Werbung für München als Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 2018 zu machen“.
Karolin Weber, Juniorbotschafterin des DOSB bei der Jugendolympiade, ergänzte, dass alle Athleten - unabhängig von ihren Wettkämpfen - die gesamten zwei Wochen vor Ort sein würden. Das sei eine Grundforderung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gewesen, da man dort das Motto "50 Prozent Leistung und 50 Prozent olympische Erziehung“ verfolge. Dadurch bleibe den jungen Sportlern Zeit für das umfangreiche Kulturprogramm, das "interkulturelles Leben und olympische Wertevermittlung“ zum Ziel habe.
Der U18-Bundestrainer der Leichtathleten, Jörg Peter, erläuterte das Auswahlverfahren seiner Sportler. Bei einer "Kontinentalausscheidung“ in Moskau im Mai dieses Jahres hätten sich die insgesamt 201 europäischen Athleten qualifizieren müssen. Das entspreche der vom Internationalen Leichtathleti- Verband IAAF festgelegten Quote.
Unter den Abgeordneten herrschte Skepsis, ob eine solche Veranstaltung nicht schon zu früh für zu hohen Leistungsdruck bei den jungen Athleten führe. Der Unionsabgeordnete Klaus Riegert sagte, im Grunde hätten die eigentlichen Olympischen Spiele doch immer als das "Treffen der Jugend der Welt“ gegolten.
Es sei zu hinterfragen, welchen "sportfachlichen“ Sinn eine solche Veranstaltung habe. Auch die Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag (SPD) bezweifelte, ob es tatsächlich nur um "50 Prozent Leistung geht“. Bei den Athleten stehe sicherlich der Leistungsgedanke im Vordergrund. Insofern bezweifle sie, ob es da großes Interesse an einem Kulturprogramm gebe.
Die Auswahl des Veranstaltungsortes Singapur kritisiert der FDP-Abgeordnete Joachim Günther. Neben einer extrem restriktiven Gesetzgebung, auf die die jungen Sportler vorbereitet werden müssten, seien im Stadtstaat Singapur "Medien- und Redefreiheit“ stark eingeschränkt.
Wenn bei den Auswahlkriterien selbst schon für diese Jugendwettkämpfe der Leistungsgedanke im Vordergrund gestanden habe, so Katrin Kunert (Die Linke), müsse sich das IOC fragen lassen, was mit dieser Veranstaltung bezweckt werde. Es sei schließlich bekannt, dass "je früher Sportler mit extremem Leistungsdruck konfrontiert werden, sie auch früher mit dem Leistungssport aufhören“.