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Dr. Peter Tauber ist einer von 237 Abgeordneten der CDU/CSU Fraktion, die in der 17. Wahlperiode in den Deutschen Bundestag gewählt wurden. Der promovierte Historiker kandidierte 2009 erstmals und gewann gleich beim ersten Anlauf das Direktmandat mit 39,4 Prozent der Wählerstimmen. Er lag damit deutlich über dem Gesamtergebnis seiner Partei. Peter Tauber war 2009 gerade 35 Jahre alt und seine Bilanz lautete: 18 Jahre Erfahrung in unterschiedlichen Parteiämtern.
Der Hesse trat schon mit 17 Jahren der Jungen Union bei und mit 18 der CDU. Stadtverordneter wurde er in der hessischen Stadt Wächtersbach im mittleren Kinzigtal mit 19 Jahren. Seitdem hat er viele politische Ämter übernommen. Er war Landesgeschäftsführer der Jungen Union Hessen und persönlicher Referent der hessischen Kultusministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Karin Wolff.
In seiner politischen Arbeit lagen ihm die neuen Medien immer besonders am Herzen. Das half ihm auch im Bundestagswahlkampf. "Im Internet Wahlkampf zu machen und in den sozialen Netzwerken meine Ziele zu erklären, war nötig, weil ich gegen einen SPD-Kandidaten antrat, der im Wahlkreis bereits gut bekannt war. Ich konnte so Menschen erreichen, die ich im klassischen Wahlkampf in Fußgängerzonen nicht erreicht hätte", sagt Peter Tauber.
Für ihn ging die Rechnung auf. Mit seinem Wahlkampf im Internet, über Facebook oder Twitter erreichte er schnell und unkompliziert viele Menschen. Er gewann den Wahlkreis mit einem Stimmvorsprung von 4,4 Prozent gegenüber dem SPD-Kandidaten.
Bereits als Gymnasiast war das Interesse von Peter Tauber für Politik und politische Zusammenhänge groß. Er wuchs im hessischen Zonenrandgebiet auf. Die dort stationierten Amerikaner gehörten zu seinem Leben. Er sagte heute: "Ich konnte mir damals nur schwer vorstellen, dass die US-Soldaten einmal abziehen würden, so wie auch die innerdeutsche Grenze zu meinem Leben gehörte. Man wusste, dass die Amerikaner nicht grundlos da waren. Das war ein komisches Gefühl zwischen Sicherheit und Angst."
Als die Mauer fiel, war Peter Tauber 15 Jahre alt. Für ihn änderte sich das Leben in seinem Mikrokosmos im Zonenrandgebiet quasi über Nacht. "Ich hatte plötzlich Mitschüler, die in der DDR aufgewachsen waren. Ich erfuhr in Gesprächen, dass Dinge, die für mich immer völlig normal waren – wie das Reisen in andere Länder – für die Menschen aus dem anderen Teil Deutschlands unerreichbar waren. Das Wort Freiheit bekam für mich eine völlig neue Bedeutung. Ich realisierte, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist ", erzählt der Abgeordnete.
Zwei Jahre nach dem Fall der Mauer trat Peter Tauber in die Junge Union und ein Jahr später wurde er CDU-Mitglied. Seine frühe Entscheidung, sich nicht nur politisch zu interessieren, sondern sich parteipolitisch zu engagieren, erklärt der Abgeordnete so: "Ich fand Politik enorm spannend. Im Bundestagswahlkampf 1990 bin ich mit einigen Mitschülern zu einer Wahlkampfveranstaltung gegangen. Wir wollten einfach mal sehen, was da "abgeht". Der kleine Gemeindesaal war völlig überfüllt und es sprach der damalige Generalsekretär der CDU, Volker Rühe. Mich hat das tief beeindruckt." Einige Monate trat Peter Tauber in die Junge Union ein und begann sich zu engagieren.
Mit 19 Jahren, da hatte er noch nicht einmal das Abitur in der Tasche, wurde Peter Tauber schon Stadtverordneter in Wächtersbach. Rückblickend erzählt er: "Es war eine interessante Erfahrung für mich. Nicht nur die Tatsache, dass ich gewählt wurde, war spannend. Ich konnte auch sehen, wie Menschen einem Politiker ihre Stimme geben oder ihn eben nicht wählen. Außerdem hatten mir meine Eltern mit auf den Weg gegeben, dass andere für das Recht, wählen zu können, hart gekämpft haben. Darum war es für mich immer nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht, wählen zu gehen".
Nach dem Abitur studierte Peter Tauber Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sein Studium schloss er im Jahr 2000 mit dem akademischen Grad Magister Artium und mit Auszeichnung ab. Danach arbeitete er ein Jahr lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität.
Auch parteipolitisch war er in dieser Zeit engagiert. Im Jahr 2001 wurde er Landesgeschäftsführer der Jungen Union, und zwei Jahre später übernahm er die Stelle des persönlichen Referenten der hessischen Kultusministerin und stellvertretenden Ministerpräsidentin Karin Wolff. Er sammelte in dieser Zeit politische Erfahrungen in der Landespolitik, die ihm bei der Ausübung späterer Parteiämter enorm halfen.
Von 2004 bis 2007 promovierte Peter Tauber bei Prof. Dr. Lothar Gall am Historischen Seminar der Goethe-Universität und erhielt ein Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung. Ein Jahr später wurde der frisch promovierte Historiker Lehrbeauftragter am Historischen Seminar. Da war Peter Tauber 34 Jahre jung und voller Pläne, was seine politische Karriere betraf.
Er sagt: "Ich habe mich ja schon als ganz junger Mensch für eine Partei engagiert. Da mussten und müssen die Freunde viel Geduld und Verständnis haben. Oft muss der Kinobesuch ausfallen, weil noch ein Ausschuss tagt. Auch die Familie muss wissen, dass nicht immer Zeit genug bleibt für die Dinge, die man gerne miteinander unternehmen möchte. Ich glaube, ich bin gut strukturiert und in der Lage, lösungsorientiert zu arbeiten. Oft wird mir auch gesagt, ich würde ein hohes Tempo vorgeben. Trotzdem muss man Prioritäten setzen und abwägen, wann eine Sache dringend ist und wann sie wichtig ist."
Nach seiner Promotion wurde Peter Tauber in den Landesvorstand der CDU Hessen gewählt und machte dort eine so überzeugende Parteiarbeit, dass ihn die "alten Granden", wie er sie respektvoll nennt, im Jahr 2008 vor Ort ansprachen, ob er sich eine Kandidatur für die Bundestagswahl vorstellen könne.
"Die CDU hatte im Wahlkreis 180 seit längerer Zeit keinen Abgeordneten, und für mich war es eine große Ehre, dass die älteren Mitglieder einen so jungen Mann wie mich zu ihrem Spitzenkandidaten machen wollten", sagt Peter Tauber und fügt an: "Eine solche Aufgabe war eine große Herausforderung für mich. Nach reiflicher Überlegung und Rücksprache mit meiner Familie, mit Freunden und vielen jüngeren CDU-Mitgliedern, die mir ihre Unterstützung zugesagt hatten, sagte ich ja zur Kandidatur".
Im Jahr 2008 bewarb sich Peter Tauber auf dem Kreisparteitag um das Amt des Spitzenkandidaten zur 17. Bundestagswahl. Er hatte keinen Gegenkandidaten, überzeugte die Parteimitglieder in seiner Bewerbungsrede und wurde mit großer Mehrheit gewählt. Im Frühjahr 2009 begann sein Wahlkampf.
Peter Tauber erzählt: "Ich habe einen starken Wahlkampf in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook geführt, denn die neuen Medien liegen mir sehr am Herzen. Wahlkampf im Netz ist für mich ebenso wichtig wie der Wahlkampf auf der Straße. Im Netz kommunizieren die Menschen auch ganz direkt mit mir und können mir schreiben, was ihnen nicht gefällt und was sie von mir erwarten."
Der Wahlkampf auf der Straße kam bei Peter Tauber allerdings auch nicht zu kurz. Mehrere Wochen stand er jeden Mittwoch auf dem Marktplatz in Hanau und früh morgens mit seinem Wahlkampfteam vor den Bahnhöfen der Region. "Dort konnte ich mich den Menschen persönlich vorstellen und ich habe sehr viel positives Feedback erhalten. Am Ende konnte ich viel mehr Wähler überzeugen, mir ihre Stimme zu geben, als ich zu Beginn des Wahlkampfes gehofft hatte."
Am Wahltag erwartete Peter Tauber die erste Hochrechnung zu Hause bei seiner Familie. Nach 18 Uhr schickten ihm die Freunde aus den verschiedenen Kommunen die Ergebnisse der Auszählung per SMS. Er sagt heute: "Es war wie die Fahrt mit einer Achterbahn. Mal lag ich vorn, dann wieder nicht. Meine Stimmung war enorm angespannt, bis ich gegen 19.30 Uhr endlich die Gewissheit hatte, dass ich das Direktmandat mit mehr als 39 Prozent geholt hatte."
Gegen 19.30 Uhr traf Peter Tauber im Kreishaus ein und wurde dort schon von seinem Team und vielen Freunden erwartet. Das amtliche Endergebnis lautete 39,4 Prozent für den CDU Direktkandidaten. Peter Tauber hatte mehr als vier Prozent Vorsprung vor dem SPD-Kandidaten. Damit stand fest, dass seine Partei auf den richtigen Kandidaten gesetzt hatte.
Als Abgeordneter der Bundestagsfraktion der CDU/CSU beschäftigt sich Peter Tauber in der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft" federführend mit den Folgen der Digitalisierung. Auf seiner Internetseite steht: Wir müssen verstehen lernen, dass das Internet uns einen Spiegel unserer Gesellschaft vorhält und wir viel unmittelbarer auch mit den Dingen konfrontiert werden, die uns nicht gefallen.
Im November wurde Peter Tauber mit 88,7 Prozent der Delegiertenstimmen erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl 2013 im neu geschaffenen Wahlkreis 175 nominiert. Im Bundestag ist er ordentliches Mitglied in den Ausschüssen für Arbeit und Soziales und für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Er ist Mitglied im Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit. (bsl/07.12.2012)