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Der Endbericht zum vierten Freiwilligensurvey soll bis Ende 2015 vorliegen. Das kündigte Dr. Julia Simonson von dem mit der Erstellung des Surveys beauftragten Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) am Mittwoch, 20. März 2013, vor dem von Markus Grübel (CDU/CSU) geleiteten Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement an. Die eigentliche Datenerhebung, so die Soziologin, solle im Frühjahr und Sommer 2014 durch ein Feldforschungsinstitut erfolgen, welches durch ein Ausschreibungsverfahren bis Mitte 2013 ausgewählt werde.
Grundlage der Sozialberichterstattung
Bei dem Freiwilligensurvey handle es sich um die wesentliche Grundlage der Sozialberichterstattung und der Forschung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, sagte Simonson. Bislang habe es drei querschnittlich angelegte Erhebungen in den Jahren 1999, 2004 und 2009 gegeben.
Darin seien zentrale Aspekte des freiwilligen Engagements repräsentativ für Deutschland sowie differenziert nach Bevölkerungsgruppen und Landesteilen verzeichnet. "Es sind genaue Angaben zu den Tätigkeiten der Engagierten sowie ihrem Umfeld, aber auch ihren Motiven und Erwartungen enthalten", sagte die Wissenschaftlerin.
Trend zu finanziellen Anreizen für das Engagement
Im vierten Freiwilligensurvey plane man eine Ausweitung der Analyseperspektiven. Dabei gehe es um eine differenziertere Beschreibung des Engagements sowie die Erfassung seiner Zusammenhänge. Eine Rolle spielten auch die derzeit stark diskutierten Fragen, welche Folgen der Trend zu mehr finanziellen Anreizen für das Engagement habe und wie die Abgrenzung zu geringfügigen Beschäftigungen gegeben sei. Analysiert werden solle auch, welche Bedeutung Übergänge im Lebenslauf für die Veränderungen im Engagementverhalten haben.
Weiterhin solle die Frage untersucht werden, wie wichtig die Rahmenbedingungen von Organisationen, in denen sich die Menschen engagieren, für das Engagementverhalten sind. Schließlich gehe es auch um die Bedeutung "lokaler Kontexte" für das Engagement, sagte die Expertin.
Einbeziehung von Migranten
Julia Simonson machte zugleich deutlich, dass es auch Veränderungen bei der Befragungsmethodik und der Stichprobenziehung im Vergleich zu den Vorjahren geben werde. Bei den Telefonstichproben wolle man erstmals auch Mobilfunkinterviews führen, sagte sie. Dies sei dem Umstand geschuldet, "dass immer mehr Menschen gar keinen Festnetzanschluss haben". Auch der Gesamtumfang soll erhöht werden. Geplant seien 17.500 Festnetz und 7.500 Mobilfunkinterviews.
Eine weitere Neuerung sei die Einbeziehung von Migranten. Dies seien – insbesondere wenn sie nur geringe Deutschkenntnisse besitzen – in den bisherigen Surveys unterrepräsentiert gewesen. Dem wolle man mit einem – in bis zu fünf Sprachen übersetzten – Fragebogen und dem Einsatz muttersprachlicher Interviewer in fünf Sprachen entgegentreten, sagte die Soziologin.
"Vergleichbarkeit der Studien gewährleisten"
Auf Nachfrage der Abgeordneten machte Simonson deutlich, dass die Veränderungen im Vergleich zu den bisherigen Befragungen nur punktuell sein dürften, um die Vergleichbarkeit der Studien zu gewährleisten. "Wir müssen schauen, wo da etwas geht", sagte sie.
Eine Vertreterin des Familienministeriums, von dem der Survey gefördert wird, erläuterte die Gründe für die erstmalige Beauftragung des Deutschen Zentrums für Altersfragen mit der Koordination des Freiwilligensurveys. Dies beruhe auf Empfehlungen des Wissenschaftsrates und habe mit der guten Reputation des vom DZA erstellten Alterssurveys zu tun, erläuterte die Ministeriumsvertreterin. (hau/21.03.2013)