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Bundestagspräsident Lammert redet bei der Verleihung des Henri-Nannen-Preis in Hamburg als Laudator in der Kategorie Pressefreiheit. © dpa
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hat den besonderen Einsatz des Journalisten René Wappler (Lausitzer Rundschau) für Pressefreiheit und Zivilcourage gewürdigt. In Hamburg überreichte Lammert dem Redakteur der Spremberger Lokalredaktion den Henry-Nannen-Preis für sein mutiges journalistisches Engagement gegen die rechte Szene in seiner Heimat und seinen Widerstand gegen gewaltsame Einschüchterungsversuche von Rechtsradikalen.
In seiner Laudatio hob Lammert den persönlichen Mut und die unerschrockene Zivilcourage René Wapplers hervor. Wappler habe sich trotz massiver Beschimpfungen, persönlicher Bedrohungen und Einschüchterungen gegenüber der Spremberger Lokalredaktion nicht davon abhalten lassen, weiter über Neonazis zu berichten.
Das Angebot seines Chefredakteurs, zu seinem persönlichen Schutz in einer anderen Redaktion der Lausitzer Rundschau zu arbeiten, habe Wappler abgelehnt.
Der Bundestagspräsident erinnerte in seiner Würdigung des Preisträgers an das gewaltsame Ende von Demokratie, Rechtsstaat und Pressefreiheit durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren.
Ob man eine Partei wie die NPD verbieten solle, darüber könne man und müsse man mit jeweils beachtlichen Argumenten streiten, erklärte Lammert und fügte hinzu: "Unstreitig sollte sein, dass auch das Verbot einer Organisation die Auseinandersetzung in der Sache nicht ersetzen kann: über Einstellungen, Mentalitäten und Methoden. Aber diese Auseinandersetzung muss man dann auch führen – René Wappler führt sie." (eh/29.04.2013)