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Im April 2011 beschloss der Deutsche Bundestag eine neue Aufgabenplanung für die Deutsche Welle (DW). So sollten das Radioprogramm des Auslandssenders weiter reduziert, das Fernsehprogramm und das Internetangebot weiter ausgebaut und stärker auf die Zielgruppen in den Regionen ausgerichtet werden. Zudem sollten die drei Sparten Fernsehen, Radio und Online bis 2013 organisatorisch zusammengelegt werden. Gemäß dem Deutsche-Welle-Gesetz muss der Sender zum Ende eines vierjährigen Planungszeitraumes einer Aufgabenplanung dem Bundestag einen Evaluationsbericht vorlegen. Eigentlich wäre diese Evaluation erst in diesem Jahr fällig geworden. Der Sender entschied sich jedoch, die Evaluation um ein Jahr vorzuziehen. Am Freitag, 4. April 2014, wird der Bundestag über den im vergangenen Jahr vorgelegten Evaluationsbericht 2013 (17/14285) beraten. Die 45-minütige Debatte beginnt voraussichtlich um 12.30 Uhr.
Die Debatte wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
Der Evaluationsbericht zieht eine erste positive Bilanz über die Umsetzung der neuen Struktur der Deutschen Welle. "Diejenigen Angebote der DW, die sprachlich und inhaltlich regionalisiert und über die jeweils erfolgversprechendsten medialen Plattformen zugänglich sind, werden von den Zielgruppen häufiger genutzt als die nicht regionalisierten Inhalte", heißt es in dem Bericht.
Dies gelinge etwa mit den Fernsehangeboten in der arabischen Welt und Lateinamerika, mit einer verbesserten UKW-Präsenz in Afrika und Afghanistan und mit multimedialen Online-Angeboten im Iran. So habe sich die Anzahl von DW-Sendungen, die von TV-Partnern in Lateinamerika übernommen wurden, verdoppelt. Insgesamt würden die DW-Angebote 2012 stärker genutzt als noch 2009.
In einigen Regionen sei die Nutzung allerdings auch weiterhin auf einem "vergleichsweise geringen Niveau" geblieben. Insgesamt leiste der Sender einen "wertvollen Beitrag für die Reputation Deutschlands in der Welt". Die DW-Nutzer im Ausland wüssten mehr über Land, Kultur und Wirtschaft als Nichtnutzer.
Stereotype und Vorurteile über Deutschland seien bei Nutzern des DW-Angebotes viel geringer ausgeprägt. Wie auch in der Evaluation von 2010 werde dem DW-Programm eine "hohe journalistische Qualität" bestätigt.
Die Deutsche Welle ist als staatlicher Auslandsrundfunk Mitglied der ARD. Im Gegensatz zu den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern erhält die Deutsche Welle jedoch keine Rundfunkgebühren. Maßgeblich wird sie durch einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt finanziert.
Im Jahr 2013 betrug dieser Zuschuss aus dem Etat des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien rund 269 Millionen Euro. Der Bundeszuschuss ist allerdings kontinuierlich gesunken. Im Jahr 1998 hatte er noch 321 Millionen betragen. (aw/27.03.2014)