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Die Trauben-Eiche ist Baum des Jahres 2014. Die für die Forstwirtschaft attraktive Baumart Quercus petraea zeichnet eine Lebenserwartung von über tausend Jahren aus und bereichert die heimischen Wälder. "Es lohnt sich, sich für die Trauben-Eiche einzusetzen", erklärte Baumkönigin Miriam Symalla ihren Einsatz für diesen besonderen Laubbaum im Namen der Baum des Jahres – Dr. Silvio Wodarz Stiftung am Mittwoch, 2. April 2014, im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
Zwar kenne jeder Eichen, aber eine Stil-Eiche von einer Trauben-Eiche würden nicht viele unterscheiden können. "Generell sind die Kenntnisse über die Bäume in der Bevölkerung gering", sagte Dr. Silvio Wodarz, der mit seiner Stiftung die Öffentlichkeit für die Belange der Bäume in Parks, in der Landschaft und in den Wäldern erreichen möchte.
Dass der Forstwirtschaft ein besonderer Platz in der Arbeit des Ausschusses eingeräumt wird, unterstrich Ausschussvorsitzende Gitta Connemann (CSU/CSU). Der Ausschuss wolle sich dafür einsetzen, dass das "Grün zum Leben aller Menschen gehört". Der Landwirtschaftsausschuss lade deshalb seit einem Jahrzehnt anlässlich des internationalen Tages des Baumes, der jedes Jahr am 25. April begangen wird, zur Vorstellung des Baumes des Jahres im Parlament ein, um das Miteinander mit der Forstwirtschaft zu pflegen. "Denn Ihre Themen sind auch unsere Themen", sagte Connemann.
So stehe die Trauben-Eiche auch als ein Symbol für die Chancen und Risiken in der Waldwirtschaft, führte Prof. Dr. Klaus Höppner, Vizepräsident des Deutschen Forstvereins, aus. "Die Quercus petraea ist eine wichtige strategische Baumart für den Waldumbau in den norddeutschen Wäldern", sagte Höppner. Weil dem Baum längere Phasen der Trockenheit nichts anhaben, könne der Baum sich in Zukunft klimatischen Veränderungen gut anpassen.
Höppner bereitet allerdings Sorgen, dass der aktuelle Waldzustandsbericht eine sehr hohe Quote an Schäden aufweist. "Rund 50 Prozent der Kronen in den Eichenbeständen sind beschädigt", sagte er. Hinzu komme das Problem des übermäßigen Befalls von Eichen durch den Eichenprozessionsspinner, der die Blätter der Eichen vertilgt und die Bäume dadurch schädigt.
Helmut Selders, Präsident des Bundes Deutscher Baumschulen, machte die Abgeordneten unter anderem darauf aufmerksam, dass im Bereich der Forschung mehr Koordinierung notwendig sei. So stehe die Gesellschaft in Zukunft vor der Frage, welche Bäume in 30 Jahren in den Städten noch "funktionieren", wenn sich die klimatischen Bedingungen verändern. Derzeit seien jene, die sich des Themas annehmen, sich selbst überlassen und zu wenig vernetzt.
Gitta Connemann betonte, dass die Abgeordneten des Ausschusses die Hinweise ernst nehmen und bei ihrer Arbeit berücksichtigen werden. Der Landwirtschaftsausschuss wolle sich weiter für den Erhalt der biologischen Vielfalt und ein breiteres öffentliches Bewusstsein der Bedeutung der Wälder für die Gesellschaft einsetzen. (eis/02.04.2014)