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Die Ruhr-Metropole Essen ist die Heimat von Dirk Heidenblut. Er studierte Jura und ist seit 32 Jahren Sozialdemokrat. Seit 2013 vertritt er seine Geburtsstadt Essen als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Sein Fachgebiet ist die Gesundheits- und Sozialpolitik, für die sich Dirk Heidenblut seit mehr als 25 Jahren anfangs ehrenamtlich, später hauptberuflich beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) engagiert. Besonders am Herzen liegen dem Sozialdemokraten eine echte Pflegereform und die Umsetzung der Inklusion, damit Menschen mit einer Behinderung barrierefrei am täglichen Leben teilhaben können. Weiterhin bleibt für ihn die Bürgerversicherung ein Thema, weil nur sie allen Menschen ärztliche Leistungen gerecht, dauerhaft und auf hohem Niveau garantiert.
Dirk Heidenblut interessierte sich schon am Gymnasium für Politik. Er erinnert sich: „Ich ging schon als Schüler zu Demonstrationen gegen Atomkraftwerke und verfolgte die Ostermärsche, die in meiner Jugend noch eine viel größere Bedeutung hatten als heute.“ Bei diesen Demos, lernte der Gymnasiast, der damals bereits ehrenamtlich im Arbeiter-Samariter-Bund arbeitete, auch einige Jungsozialisten aus Essen kennen.
Die luden ihn ein, bei den Jusos mitzumachen, aber er konnte sich damals nicht sofort entscheiden. Denn die Arbeit als Helfer im Katastrophenschutz des ASB nahm seine Freizeit voll in Anspruch. „Nach dem Abitur und zu Beginn meines Jurastudiums trat ich dann in die SPD ein“, erzählt der 53-Jährige.
Als Neuer im Ortsverein Essen-Margarethenhöhe übernahm Dirk Heidenblut gleich das Amt des Hauptkassierers. „Das war eine verantwortungsvolle Aufgabe, die einen großen Zeitaufwand bedeutete. Denn damals wurden die Mitgliedsbeiträge noch an der Wohnungstür kassiert“, erinnert sich der Abgeordnete. „Für mich war das eine gute Gelegenheit, andere Mitglieder kennenzulernen. Denn beim Kassieren konnte man gut ins Gespräch kommen“, sagt er.
Neben seinem Jura-Studium engagierte er sich weiterhin ehrenamtlich im Arbeiter-Samariter-Bund. „Ich übernahm die Ausbildung in Erster Hilfe, fuhr Krankentransporte, war Helfer im Katastrophenschutz und besuchte Weiterbildungen in medizinischer Hilfe. Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Gesundheitspolitiker, die in der Lage sind, Leute in erster Hilfe auszubilden“, sagt der Sozialdemokrat.
Mit 25 Jahren machte Dirk Heidenblut seine ehrenamtliche Tätigkeit im Arbeiter-Samariter-Bund zu seinem Hauptberuf und wurde Geschäftsführer des ASB in Essen, dem heutigen Regionalverband Ruhr. Die Arbeit im Sozialbereich hat Dirk Heidenblut sehr geprägt. „Die konkrete Rettung von Menschen aus Notsituationen war für mich immer eine wichtig Aufgabe. Sie ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne gestellt habe und immer noch stelle, wenn es die Situation erfordert“, sagt der Politiker.
Neben seiner regen Arbeit als Geschäftsführer im ASB und seinem Engagement als Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Essen sowie im Betreuungsverein des ASB unterstützte Dirk Heidenblut den Bundestagskandidaten in seinem Wahlkreis während der Wahlkämpfe. „Ich selbst hatte nicht das Ziel Politiker zu werden, denn ich ging in meinem Beruf völlig auf “, sagt Dirk Heidenblut.
Im Jahr 2009 entschied sich Dirk Heidenblut dann doch, ein politisches Mandat zu übernehmen. Er kandidierte für den Rat der Stadt Essen und man übertrug ihm nach seiner Wahl die Aufgabe des sozialpolitischen Sprechers. Dirk Heidenblut erinnert sich: „Ich hatte zu dieser Zeit bereits 20 Jahre sozialpolitische Erfahrungen im ASB gesammelt und war Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtverbandes.“
Mitte 2012 gab der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Rolf Hempelmann bekannt, er würde nicht erneut für den Bundestag kandidieren. Der erfahre Sozialdemokrat hatte den Wahlkreis Essen II seit 1994 immer direkt gewonnen und nun stand die SPD vor der Frage: Wer soll sein Nachfolger werden? Dirk Heidenblut meldete Interesse an und sagt heute: „Mir war natürlich bewusst, dass hier eine große Aufgabe auf mich zukommen würde, und welche Verantwortung das bedeutete, war mir auch klar. Ich wollte es versuchen.“
Der Wahlkreis Essen II wurde seit 1949 immer von der SPD gewonnen, und es gab Bundestagsabgeordnete, die Wahlergebnisse von mehr als 66 Prozent für die SPD holten. Die Messlatte für den Essener lag also hoch.
Dirk Heidenblut war allerdings nicht der einzige, der die Nachfolge von Rolf Hempelmann antreten wollte. Es gab zwei weitere Sozialdemokraten, die ihren Hut in den Ring warfen und als Bundestagskandidaten nominiert werden wollten. Dirk Heidenblut sagt: „Wir haben uns dann zu dritt auf den Weg in die SPD-Ortsvereine gemacht und uns dort vorgestellt. Die Genossen wollten wissen, wer von uns der richtige Kandidat sein könnte. Die ganze Prozedur dauerte etwa vier Monate, und am Ende votierten die Genossen auf der Delegiertenversammlung für mich.“
Bereits ein Jahr vor der Bundestagswahl, begann für Dirk Heidenblut der Wahlkampf. „Ich besuchte schon im November 2012 die ersten Veranstaltungen von Verbänden, Vereinen und Kirchengemeinden. Ich bot den Wählern an, sie zu Hause zu besuchen und selbstgebackenen Kuchen mitzubringen. Das war eine gute Gelegenheit, mich persönlich vorzustellen und viele Bürger haben mein Angebot angenommen. Ich habe im Wahlkampf mehr als 30 Kuchen gebacken und hatte tolle Gespräche mit den Menschen in meinem Wahlkreis“, erinnert sich der Sozialdemokrat.
Am Ende eines langen Wahlkampfes hatte Dirk Heidenblut Hunderte Wahltermine absolviert und fast immer Sympathie gespürt. Er sagt rückblickend: „Natürlich wurde auch Kritik geäußert. Am Spitzenkandidaten, an der Rentenpolitik, und es wurde auch kommunalpolitischer Ärger geäußert. Aber ich persönlich bekam sehr viel positives Feedback von den Menschen.“ Dieses positive Gefühl, das Dirk Heidenblut im Wahlkampf von Termin zu Termin getragen hatte, schlug sich am Ende in einem sensationellen Wahlergebnis nieder.
Mit 48, 3 Prozent der Erststimmen übertraf das Wahlergebnis von Dirk Heidenblut bei der Wahl am 22. September 2013 das der vorangegangenen Bundestagswahl um mehr als zwei Prozentpunkte. „Der Jubel über meinen eigenen Wahlerfolg war riesig, aber vom Gesamtwahlergebnis der SPD war ich natürlich enttäuscht. Ich hatte mit deutlich mehr als 30 Prozent gerechnet, weil ich von der Stimmung in meinem eigenen Wahlkreis ausgegangen war.“
Von der SPD-Fraktion wurde der Gesundheits- und Sozialpolitiker Dirk Heidenblut in den Gesundheitsausschuss entsandt. Seine Fachkompetenz und seine großen Erfahrungen kann er dort vor allem bei den Themen Pflege, Bundesleistungsgesetz und Versorgung psychisch Kranker einbringen. (bsl/04.09.2014)