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Was im Plenum mitunter dissonant klingt, kann anderenorts sehr harmonisch sein: der fraktionsübergreifende gleichzeitige stimmliche Einsatz von Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Am Donnerstag, 18. Dezember 2014, hatte die überfraktionelle Kulturinitiative, namentlich die Abgeordneten Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU), Wolfgang Gehrcke (Die Linke), Dr. Dieter Dehm (Die Linke), Johannes Selle (CDU/CSU), Marco Bülow (SPD) und Rüdiger Veit (SPD), wieder zum traditionellen Adventssingen in das Paul-Löbe-Haus geladen. Der beachtliche Chor aus Abgeordneten und Mitarbeitern der Bundestagsverwaltung wurde unterstützt vom Posaunenchor der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg unter der Leitung von Siegfried Zühlke.
Nach dem einleitenden Instrumental der Bläser - ,,Tochter Zion", das von den Anwesenden gleich als Chance zum Einsingen genutzt wurde - übernahm Rüdiger Veit die Sprecherfunktion der Kulturinitiative und wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, dass er sich freue, nun schon zum siebten Mal alle willigen Sänger zum gemeinsamen Adventssingen begrüßen zu dürfen. Er hob insbesondere den überfraktionellen Charakter der traditionsreichen Veranstaltung hervor, in dem sich über das gemeinsame Singen hinaus das Bewusstsein der Abgeordneten über die Verantwortung zum kollegialen Umgang und Miteinander ausdrücke.
Die weihnachtliche Stimmung, die die Sänger und der Posaunenchor mit Liedern wie ,,Nun singet und seid froh", ,,Macht hoch die Tür", ,,O du fröhliche" und - natürlich - ,,O Tannenbaum" in der Halle des Paul-Löbe-Hauses erzeugten, wurde nur einmal durch das akustische Signal für die namentliche Abstimmung im parallel stattfindenden Plenum gestört, was von Rüdiger Veit bereits mit Bedauern angekündigt worden war.
Grußworte der Prälaten Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe im Katholischen Büro Berlin und Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, gaben der vorweihnachtlichen Sangesveranstaltung auch die theologische Unterstützung.
Bedächtig schreitet Lucia, die schwedische Lichterkönigin, getragen von lieblichem Chorgesang mit ihrem Gefolge durch den Bundestag. Der Parlamentsbetrieb zwischen Reichstagsgebäude und Paul-Löbe-Haus hält am Dienstag, 15. Dezember 2014, für einen kurzen Augenblick inne – viele bleiben stehen und lauschen dem Luciazug.
Die Lichterkönigin, gekrönt durch einen mit brennenden Kerzen verzierten Lichterkranz, erhellt zusammen mit ihren 20 singenden Begleitern des ‚Stockholms Musikgymnasiums Kammarkör‘ das Parlamentsgebäude. Der Chor singt schwedische, deutsche und englische Weihnachtslieder.
In Schweden gilt Lucia als Vorbotin des Weihnachtsfestes und vertreibt durch ihr Licht die Dunkelheit. „Sie bietet Schutz in der Finsternis“, erklärte Staffan Carlsson, Botschafter des Königreichs Schwedens, der den Chor im Bundestag begleitete. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert freute sich über die Vorstellung des jungen Chores: „Es ist ein Zeichen der Verbundenheit und einer immer mehr zusammenwachsenden EU, in der wir unsere Bräuche und Traditionen teilen.“
Lammert ging auch auf die Hoffnung ein, die durch den Brauch der Lichterkönigin zur Weihnachtszeit gespendet werde: Nach den Ereignissen dieses Jahres, die die Menschen mit Sorge in das nächste blicken lassen, würden solche schönen Traditionen jeden ermutigen, sich den bevorstehenden Herausforderungen zu stellen.
Bereits zwei Woche zuvor hieß es: Alle Jahre wieder… dieses bekannte Weihnachtslied komponierte Friedrich Silcher im Jahr 1842. Alle Jahre wieder übergibt die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. einen liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum an den Deutschen Bundestag. Es ist bereits das 16. Mal, dass eine Tanne mit Weihnachtsbaumschmuck aus einer Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe im Bundestag die Weihnachtszeit einläutet.
Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU/CSU) nahm den prächtigen Baum am Freitag, 28. November, entgegen. Er ist mit Herzen und Sternen aus Stoff sowie Elchen, Schneemännern und Engeln festlich geschmückt. Gefertigt wurde der Baumschmuck von sechs Mitarbeitern der "Engelwerkstatt" der Behindertenwerkstätten Wuppertal.
Zum Auftakt der feierlichen Baumübergabe und zur Einstimmung auf den Advent sang der Chor der Lebenshilfe Wuppertal "Oh du fröhliche". Die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Ulla Schmidt (SPD), begrüßte im Ostfoyer des Reichstagsgebäudes ihre Präsidiumskollegen Peter Hintze, Petra Pau (Die Linke), Johannes Singhammer (CDU/CSU) und Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), den SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann, den früheren Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Hubert Hüppe (CDU/CSU) und zahlreiche weitere Abgeordnete.
Dies zeuge von Interesse und einem großen Respekt gegenüber Menschen mit Behinderungen, sagte Ulla Schmidt. "Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten machen unsere Gesellschaft reicher", betonte sie und wünschte sich fruchtbare und konstruktive Beratungen zum Bundesteilhabegesetz, vor allem keinen Streit in der Koalition, wenn es um die Frage der Finanzierung geht.
Bundestagsvizepräsident Peter Hintze sprach der Lebenshilfe Wuppertal seinen Dank im Namen aller Bundestagsabgeordneten aus. Es sei ihm eine große Freude und mache ihn stolz, dass eine Behindertenwerkstatt aus seinem Wahlkreis diesen Baum geschmückt habe. Der Baum der Lebenshilfe sei der schönste und für ihn wichtigste Baum im gesamten Parlamentsviertel. Er wünsche sich, dass die Tradition des Weihnachtsbaumes auch in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.
„White Christmas“ – Weiße Weihnachten wünschen wir uns in diesem Jahr. Jazzige Bläsertöne drangen durch das benachbarte Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, als die zehnte Klasse der Jahnschule aus Hünfeld (Hessen) eines der bekanntesten Weihnachtslieder im deutsch- und englischsprachigen Raum anstimmte. Den Text verfasste Irving Berlin. 1947 wurde es, gesungen von Bing Crosby, veröffentlicht. Das Weihnachtslied gilt mit schätzungsweise 50 Millionen verkauften Exemplaren als die meistverkaufte Single aller Zeiten.
Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CDU/CSU) nahm am Donnerstag, 27. November, im von der Sonne hell erleuchteten Veranstaltungsfoyer des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses feierlich den Weihnachtsbaum entgegen, der dieses Jahr aus dem Naturpark Hessische Rhön stammt. Zusammen mit dem Verwaltungsstellenleiter des Naturparks Torsten Raab überprüfte er die feinen grünen Nadeln. Unter den Zaungästen befand sich auch der CDU-Abgeordneter Michael Brand, Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses – der Baum stammt schließlich aus seinem Wahlkreis Fulda.
Die prächtige Tanne war geschmückt mit kunstvollen Sternen, Rhöner Äpfeln und Schafen aus Papier. Singhammer bedankte sich im Namen aller Abgeordneten für den dekorativ geschmückten Weihnachtsbaum, mit dem auch in diesem Jahr die Adventszeit im Bundestag eingeläutet wird.
Mit dem traditionellen Kirchenlied „Macht hoch die Tür“ aus dem 17. Jahrhundert begrüßten 22 Jungen und Mädchen der Stiftskantorei des Evangelischen Johannesstifts Berlin am Freitag, 28. November, Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn (SPD). Der Vizepräsidentin wurde ein Adventskranz in der Abgeordnetenlobby des Reichstagsgebäudes im Namen des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung übergeben.
Bulmahn mahnte, dass der Kranz daran erinnern soll, niemanden in der Weihnachtszeit zu vergessen: „Denn es gibt viele Menschen, die unserer besonderen Fürsorge brauchen.“ Sie hob das soziale Wirken der Diakonie hervor und die Arbeit der Abgeordneten, die mit ihren Entscheidungen auch über das zukünftige Wohl aller Kinder entscheiden.
Zusammen mit dem Kinderchor entzündete Bulmahn die erste Kerze. Danach wurde für das unmittelbare Wohl der Kleinen und einiger anwesender Parlamentarier gesorgt. Die fleißigen Sänger erhielten kleine Nikolauspräsente, den Abgeordneten wurden Süßigkeiten zur Stärkung überreicht. (bsl/abb/eis/eb/18.12.2014)