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Vor genau 25 Jahren, am 15. Januar 1990, demonstrierten Tausende Menschen vor den Toren der Zentrale des Staatssicherheitsdienstes der DDR in der Berliner Normannenstraße und verlangten dessen Auflösung. Im weiteren Verlauf der Kundgebung gelang es schließlich, das Gelände zu besetzen und somit die weitere Vernichtung der Geheimdienstakten zu verhindern. Die vom Bundestag eingesetzte neue Expertenkommission zur Zukunft der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) unter Vorsitz des früheren Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, hatte für ihre erste Arbeitssitzung im neuen Jahr am Donnerstag, 15. Januar 2015, ein geschichtsträchtiges Datum gewählt.
Die Kommission beschloss daher, an diesem Tag die ehemalige Stasizentrale zu besuchen und sich durch den Bundesbeauftragten Roland Jahn über den Status quo unterrichten zu lassen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den aktuellen Stand der Erfassung, Verwahrung und Verwendung der Unterlagen sowie auf entsprechende Statistiken zur Nutzung des Angebotes der Behörde gelegt.
Auf damals etwa 18 Millionen DDR-Bürger kamen 41 Millionen Stasi-Karteikarten. „Viele Personen stehen auf mehreren Karteikarten. Es gibt die unterschiedlichsten Fundorte, was die Recherche für uns besonders macht“, erklärte die Leiterin des Archivs, Birgit Salamon.
Im Archiv der Zentralstelle in Berlin liegt rund die Hälfte der 111.000 laufende Meter umfassenden Gesamtmenge an Unterlagen. Eine der Hauptaufgaben der Archive ist es, die Unterlagen für die Benutzung durch Bürgerinnen und Bürger, Forschung und Medien zugänglich zu machen.
Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Ende der Stasi“ lädt das Museum am Sonnabend, 17. Januar 2015, alle Interessierten Bürgertag ein. In der Ruschestraße 103 in Berlin-Lichtenberg können die ehemalige Stasi-Zentrale, das Archiv und die neue Dauerausstellung „Staatssicherheit in der SED-Diktatur“ besichtigt werden. (abb/15.01.2015)