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Sie ist 39 Jahre jung und bereits seit 21 Jahren Mitglied der CSU. Daniela Ludwig interessierte sich schon als Gymnasiastin für Parteipolitik, war schon vor dem Abitur in der CSU aktiv und kandidierte 2002 erstmals erfolgreich für den Deutschen Bundestag. Sie war damals mit 27 Jahren die jüngste Abgeordnete der CSU-Landesgruppe und ist heute Mitglied im CSU-Parteivorstand. Bei der Bundestagswahl 2013 konnte die geborene Münchnerin in ihrem oberbayerischen Wahlkreis Rosenheim das beachtliche Wahlergebnis von 58,1 Prozent der Erststimmen gewinnen. Ein Achtungserfolg. Daniela Ludwig ist Vorsitzende der CSU-Verkehrskommission und seit 2009 ordentliches Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages.
Als sie in der achten Klasse war, sagte sie ihren Eltern bereits, dass sie mit 18 Jahren in die CSU eintreten wird, weil sie später vielleicht Politikerin werden möchte. Damals war Daniela Ludwig gerade 14 Jahre jung, vier Jahre später füllte sie den Antrag auf Aufnahme in die CSU tatsächlich aus.
„Ich habe mich schon am Gymnasium für Politik interessiert. In meinem Elternhaus war Parteipolitik zwar kein Thema, aber politisch interessiert waren meine Eltern durchaus. Es klingt sicher etwas verrückt, aber ich war schon als Jugendliche vom CSU-Urgestein Franz Josef Strauß begeistert. Er war ein Vollblutpolitiker, dessen Herz für Bayern geschlagen hat. Er hat niemandem nach dem Munde geredet, sondern gesagt, was er dachte, und ich fand diese Art, keine falschen Rücksichten zu nehmen, schon damals faszinierend“, sagt die Politikerin.
Daniela Ludwig war 1994 in ihrer Jahrgangsstufe am Gymnasium allerdings die einzige Schülerin, die sich für eine Partei interessierte und auch die einzige, die in eine Partei eintrat. Damals hatte sie noch nicht einmal das Abitur abgelegt. Im Ortsverein ihrer Heimatgemeinde Kolbermoor war die CSU hoch erfreut, dass sich eine so junge Frau für Parteipolitik interessiert.
„Auf der ersten CSU-Ortsversammlung wurde ich dann auch sofort zur Schriftführerin gewählt. Es war mein erstes Amt, und heute weiß ich, dass es fast immer mit Frauen besetzt wird, weil sich Männer um diesen Job nicht reißen“, sagt Daniela Ludwig mit einem Lächeln.
Nach dem Abitur studierte Daniela Ludwig ab 1996 Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im gleichen Jahr wurde sie Mitglied der Frauenunion und absolvierte ihren ersten Kommunalwahlkampf. „Ich habe Plakate geklebt, an Veranstaltungen in Wirtshäusern teilgenommen und bei der Feuerwehr und im Schützenverein Wahlkampf gemacht. Es war meine erste Kandidatur und eine sehr intensive Erfahrung. Mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, fand ich besonders spannend. Auch wenn ich damals nicht gewählt wurde, war es eine tolle Erfahrung. Die Kommunalpolitik hat einen hohen Stellenwert und sollte jedem Politiker, der ein Landes- oder Bundesamt anstrebt, am Herzen liegen“, sagt Daniela Ludwig.
Nur im unmittelbaren Kontakt mit den Bürgern könnten Politiker ein zu eins erfahren, wie die Menschen denken und was sie von der Politik erwarten. Deshalb ist sie auch heute noch im Kreistag in Rosenheim aktiv. „Als stellvertretende Vorsitzende des Kreistages bin ich in Entscheidungen in meinem Wahlkreis eingebunden, die auch für mich als Bundestagsabgeordnete Bedeutung haben“, sagt die Abgeordnete.
Im Jahr 2002 wurde Daniela Ludwig von der Frauenunion als Kandidatin für die Bundestagswahl vorgeschlagen. Da war sie 27 Jahre jung und hatte gerade ihr juristisches Staatsexamen bestanden. Sie erinnert sich: „Ich freute mich über die Nominierung als Bundestagskandidatin, wusste aber gleichzeitig, dass der Listenplatz, auf dem ich kandidierte, wenig Aussicht auf Erfolg haben würde.“ Daniela Ludwig engagierte sich im Wahlkampf trotz des hinteren Listenplatzes mit viel Herzblut. Der Wahlkampf war lang und enorm intensiv. Die CSU hatte mit Edmund Stoiber einen eigenen Kanzlerkandidaten ins Rennen geschickt und mobilisierte alle verfügbaren Mitglieder für den Wahlkampf.
Am Ende eines anstrengenden Wahlkampfes flog Daniela Ludwig am Tag der Bundestagswahl in den Urlaub. Sie wollte sich eine Woche Entspannung gönnen. „Kaum war ich im Hotel angekommen, fand ich eine Nachricht vor, die meine Eltern hinterlassen hatten. Auf dem Zettel stand, ich müsse sofort nach Deutschland zurückkehren, weil ich in den Deutschen Bundestag gewählt worden war. Ich hielt das zunächst für einen Scherz oder einen Übersetzungsfehler, aber es stimmte. Ich war Bundestagsabgeordnete und erfuhr davon auf Lanzarote“, erzählt die Politikerin.
Was sich Daniela Ludwig bereits als Gymnasiastin vorgenommen hatte, war bereits acht Jahre nach ihrem Eintritt in die CSU Realität geworden. „Mein ganzes Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Aber ich nahm die Herausforderung sehr gern an. In den Deutschen Bundestag gewählt worden zu sein, begriff ich als einmalige Chance, die ich unbedingt wahrnehmen wollte“, sagt Daniela Ludwig.
Zur vorgezogenen Bundestagswahl im Jahr 2005 trat Daniela Ludwig bereits als Direktkandidatin für den Bundestag an. „Das war weitaus schwieriger als auf einem Listenplatz zu kandidieren, aber auch das wollte ich unbedingt schaffen“, sagt die Abgeordnete. Zur Bundestagswahl 2009 gewann Daniela Ludwig bereits 51,5 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Rosenheim, und dieses großartige Ergebnis verbesserte sie im Jahr 2013 um weitere sieben Prozent. „Bei der ersten Hochrechnung lag mein Stimmenanteil bereits über 50 Prozent. Ich war überglücklich. Gegen 20.30 Uhr stieg der Balken immer weiter und hielt erst bei 58,1 Prozent der Erststimmen an. Es war einfach unglaublich und für mich die Bestätigung, dass die Wähler mir vertrauen, weil ich für eine glaubwürdige Politik stehe“, sagt Daniela Ludwig.
Im Jahr 2009 wurde Daniela Ludwig Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, und auch in der laufenden Legislaturperiode ist sie von der CSU-Landesgruppe in diesen Ausschuss entsandt worden. „Wir haben seit 2009 bereits viele Verkehrsprojekte auf den Weg gebracht“, sagt die Politikerin. Einen besonderen Erfolg sieht sie in der seit 20 Jahren geplanten Westumfahrung der Stadt Rosenheim, mit der 2012 begonnen wurde. Auch der Ausbau der A8 zwischen München und Salzburg auf sechs Spuren liegt der CSU-Politikerin am Herzen.
„Der Ausbau dieser Autobahn ist bundesweit beispielhaft für die Bürgerbeteiligung an Großprojekten. Zum ersten Mal in der Geschichte des Autobahnausbaus hat es einen umfangreichen Planungsdialog gegeben, den ich angestoßen habe“, erklärt Daniela Ludwig. In Arbeitskreisen und Planungsgruppen hätten Bürgermeister, Landwirte, Verbände und Bürgerinitiativen an einem Tisch gesessen und über ihre Vorstellungen zum Ausbau der A8 diskutiert. Dieser einzigartige Planungsdialog habe für die Anwohner bereits erhebliche Verbesserungen in Sachen Lärmschutz gebracht.
„Wenn sich alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen und miteinander nach Lösungen suchen und nicht gegeneinander argumentieren, können große Verkehrsprojekte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden“, sagt die Abgeordnete. Für die Zukunft wünscht sich Daniela Ludwig, dass es mehr privatwirtschaftliche Beteiligung beim Ausbau von Verkehrswegen und Autobahnen gibt. Dafür wir sie sich im Verkehrsausschuss stark machen. (bsl/04.05.2015)