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„Es kam für mich nie in Frage, mein Werk zu wiederholen – jede Kunst ist einzigartig, das ist das Schöne an freier Vielfalt.“ Das sagte der Künstler Christo, der vor über 20 Jahren mit seiner Ehefrau Jeanne-Claude ein einzigartiges Kunstprojekt umsetzte: die Verhüllung des Reichstagsgebäudes am 24. Juni 1995. Aus Anlass des Jubiläums hat Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert Christo, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, in das Reichstagsgebäude eingeladen.
Denn auf der Plenarsaalebene im Reichstagsgebäude wird ab September 2015 das gesamte Konvolut zur Verhüllung des Reichstagsgebäudes ausgestellt. Die Ausstellungsstücke - allesamt Leihgaben des Unternehmers Lars Windhorst - werden für die nächsten 20 Jahre dem Bundestag kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung zeigt dokumentarisch Fotografien, Modelle, Dokumente und Entwürfe zur damaligen Verhüllung des Reichstagsgebäudes. Christo bemühte sich in den letzten Jahrzehnten immer darum, die Werke beisammenzuhalten und eine angemessene Präsentation sicherzustellen.
Bis es zur Umsetzung des Kunstprojektes kam, mussten Christo und seine 2009 verstorbene Ehefrau Jeanne-Claude lange kämpfen. „Es war wirklich sehr schwer, die Erlaubnis für das Projekt in Bonn zu bekommen“, erzählte Christo über die damaligen Bemühungen. Bereits 1971 schlugen die beiden Künstler das Projekt den Abgeordneten vor – doch erst nach über 20 Jahren stimmte der Bundestag in einer namentlichen Abstimmung am 25. Februar 1994 zu. „Ich gehörte zu dem kleinen Kreis von scheinbar Verrückten, die sofort für das Projekt waren“, berichtete Lammert, der das Kunstprojekt als ein Symbol und eine wundersame Transformation für das vereinte Deutschland betrachtet. (rb/17.06.2015)