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Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hat zu Beginn der Sondersitzung am Freitag, 17. Juli 2015, den verstorbenen Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder (CDU/CSU) gewürdigt. „Die Nachricht vom plötzlichen Tod Philipp Mißfelders hat uns tief getroffen“, sagte Lammert. Völlig unabsehbar sei er aus einem kurzen Leben gerissen worden. Der 35 Jahre junge nordrhein-westfälische Abgeordnete war am 13. Juli an den Folgen einer Lungenembolie gestorben.
„Der Deutsche Bundestag verliert mit ihm einen engagierten und streitbaren Parlamentarier“, sagte Lammert. „Unter den jungen Kollegen war er längst der erfahrenste.“ Es habe kaum jemanden in der Geschichte des Bundestages gegeben, der in so jungen Jahren ohne ein Amt in der Exekutive ein so dichtes Netz an politischen Kontakten aufgebaut habe im Westen wie im Osten.
Norbert Lammert würdigte Mißfelders Eintreten für Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte. Auch hob der Bundestagspräsident Mißfelders Engagement für die deutsch-israelischen Beziehungen hervor: „Er zählte zu den engen Freunden Israels.“
Lammert zitierte Otto von Bismarck, der gesagt habe: „Die Scheu vor Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit.“ Lammert weiter: „Philipp Mißfelder hatte diese Scheu nicht.“ Er habe früh Verantwortung übernommen und dadurch früh Einfluss in die Politik nehmen können. Philipp Mißfelder war seit dem Jahr 2005 Mitglied des Bundestages.
Die Gedanken aller Parlamentarier seien bei seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern. „Ihnen und allen Angehörigen spreche ich im Namen des ganzen Hauses unsere Anteilnahme aus.“ Der Bundestag erhob sich als Zeichen des Respekts zu einer Schweigeminute. (eis/17.06.2015)