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"Der imperialistische Machtgedanke muss, von welcher Seite er auch kommen möge, für alle Zeit unschädlich gemacht werden.
Nur in großzügiger Zusammenarbeit der europäischen Völker kann der Boden geschaffen werden, auf welchem ein neuer Aufbau möglich sein wird.
Das kommende Deutschland kann nur föderalistisch sein. Nur eine gesunde föderalistische Staatenordnung vermag heute noch das geschwächte Europa mit neuem Leben zu erfüllen.
Jedes Volk, jeder Einzelne hat ein Recht auf die Güter der Welt!
Freiheit der Rede,
Freiheit des Bekenntnisses,
Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten,
das sind die Grundlagen des neuen Europa."
Flugblatt V
Ein föderalistisches Deutschland, ein freigewähltes Parlament war unsere Hoffnung.
1942/43 schien sie Illusion.
Heute ist sie Realität:
Die Weiße Rose Ausstellung wird am legitimen Ort im freigewählten deutschen Parlament gezeigt. Wir danken allen, die dazu halfen.
Diese Ausstellung wurde von Überlebenden der Widerstandsgruppe und nahen Angehörigen der Hingerichteten konzipiert und gestaltet.
Wir glauben, dass sie eine Botschaft auch heute ist.
Der Protest, der Widerstand gegen Diktaturen ist leider mit dem Kriegsende 1945 nicht zu Ende. In vielen Ländern der Welt werden mutige Menschen gefoltert und ermordet, nur weil sie für die Freiheit, für die Menschenrechte eintreten. Sie sind unsere Freunde, ihnen fühlen wir uns verbunden.
Die Weiße Rose Stiftung war unter den ersten, die ihre Stimme gegen rechtsradikale Gewalt in unserem Land erhoben.
"Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, eh’ es zu spät ist!" Mit diesem Aufruf aus dem V. Flugblatt der Weißen Rose motivierte die Weiße Rose Stiftung vor mehr als zehn Jahren Tausende Schüler gegen Rassismus und Gewalt mit uns auf die Straße zu gehen.
"Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit" war 2001–2003 Thema eines Projektes der Weiße Rose Stiftung in den Neuen Bundesländern. Hunderte junger Menschen konnten wir mit unsrer Ausstellung anregen, sich mit Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt im eigenen Umfeld aus einander zu setzen.
"Weitertragen, was wir begonnen!" trug Willi Graf uns auf.
Die Weiße Rose Stiftung hat das für ihre Arbeit angenommen, gibt es an Sie weiter.
München, im März 2004
Franz J. Müller
1. Vorsitzender