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Berlin: (hib/PK) Der Kampf gegen schwere Krankheiten und Hunger gehört nach Ansicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) weiter zu den größten Herausforderungen der internationalen Staatengemeinschaft. Müller sagte am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Bundestages, zwar seien bei der Bekämpfung massenhaft auftretender Krankheiten global schon beachtliche Erfolge erzielt worden. Es gebe jedoch vor allem in Entwicklungsländern immer noch zu viele Todesopfer durch eine unzulängliche medizinische Versorgung und den Mangel an gesundheitlichen Grundstrukturen.
So stürben jedes Jahr rund sieben Millionen Kinder auf der Erde an vermeidbaren Erkrankungen. Viele dieser Krankheiten könnten durch einfache Medikamente verhindert werden. Als Probleme benannte der Minister beispielhaft Durchfallerkrankungen, Lungenentzündung und Malaria. Bei der Verringerung der Müttersterblichkeit seien zwar Erfolge zu verzeichnen, dennoch stürben jährlich rund 500.000 Mütter bei der Geburt ihres Kindes.
Sehr bemerkenswert seien - auch durch Spenden - international die Erfolge im Kampf gegen HIV/AIDS sowie gegen Polio (Kinderlähmung) und Pocken, die fast nicht mehr aufträten. Hingegen stellten Tuberkulose in Osteuropa, das Denguefieber und vor allem Diabetes eine "riesige Herausforderung" dar. Eine "gewaltige Diabeteswelle" rolle inzwischen auch durch Afrika. Wesentlicher Grund sei die "Amerikanisierung" der Ernährungsgewohnheiten der Menschen dort hin zu fettreichem Essen.
Der Minister verwies im Ausschuss auch auf den immensen Aufwand, mit dem nach der Ebola-Epidemie in Westafrika die Gesundheitsversorgung in den hauptsächlich betroffenen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia unterstützt wird. Mit einem Sonderprogramm im Umfang von 600 Millionen Euro über mehrere Jahre würden in Afrika elf Länder bei der Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung unterstützt. Es gehe um den Aufbau von Krankenhäusern, Gesundheitszentren und mobilen Ärzteteams. Ferner stehe eine schnelle Eingreiftruppe mit 40 Experten bereit, um in einem Krisenfall wie Ebola sofort auszurücken.
Er setze sich außerdem für Klinikpartnerschaften zwischen deutschen und ausländischen Häusern ein, sagte Müller weiter. Sein Ziel sei, 500 deutsche Krankenhäuser für eine solche Partnerschaft in Krisen- oder Entwicklungsländern zu gewinnen. Das könne wichtige Hilfen und Erfahrungen für beide Seiten bringen.
Müller gab zu Bedenken, dass Hunger und eine unzureichende medizinische Versorgung in Entwicklungs- oder Krisenländern auch Fluchtursachen seien und bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise mit berücksichtigt werden sollten.
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