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Berlin: (hib/STO) Die Zahl der Asylantragsteller hat sich in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres mit etwa 425.000 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 134 Prozent erhöht. Dies geht aus dem als Unterrichtung durch die Bundesregierung (18/7235) vorliegenden Migrationsbericht 2014 hervor. Danach lag der tatsächliche Zugang von Asylsuchenden jedoch höher, "da die formale Asylantragstellung derzeit zum Teil erst mit einer zeitlichen Verzögerung möglich ist". So seien im sogenannten EASY-System (Erstverteilung der Asylbegehrenden auf die Bundesländer) im Zeitraum von Januar bis November 2015 etwa 965.000 Personen registriert worden, wobei Fehl- und Mehrfacherfassungen nicht ausgeschlossen seien.
Als Folge des Asylzugangs stieg dem Bericht zufolge auch der Familiennachzug weiter an. So seien in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 bereits fast so viele Visa zum Zweck des Familiennachzugs erteilt worden (49.000 Visa) wie im gesamten Vorjahr. Auch das Ausländerzentralregister (AZR) bestätige einen Anstieg des Familiennachzugs für das erste Halbjahr 2015 um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere bei syrischen Staatsangehörigen sei eine starke Zunahme der Nachzugszahlen verzeichnet worden. So seien in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres 4.552 syrische Staatsangehörige im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland eingereist, darunter fast zwei Drittel Kinder.
Auch wenn keine abschließenden Aussagen für das Gesamtjahr 2015 getroffen werden könnten, sei davon auszugehen, "dass für 2015 mit der höchsten Zuwanderung seit Beginn der Registrierung im Jahr 1950 zu rechnen sein wird", heißt es in der Vorlage.
Schwerpunkt des Berichts ist eine ausführliche Darstellung des Migrationsgeschehens im Jahr 2014. Danach wurden im vorvergangenen Jahr 1,46 Millionen Zuzüge registriert. Eine derartig hohe Zuwanderungszahl sei zuletzt im Jahr 1992 zu verzeichnen gewesen. Bei ausländischen Staatsangehörigen sei mit 1,34 Millionen Zuzügen die bislang höchste Zahl in der Wanderungsstatistik verzeichnet worden. Gleichzeitig sei auch die Zahl der Fortzüge im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 914.000 Fortzüge angestiegen, ebenfalls der bislang höchste registrierte Wert. Dadurch ergab sich dem Bericht zufolge im Jahr 2014 ein Wanderungsgewinn von 550.000 Menschen.
Wie aus der Vorlage weiter hervorgeht, war auch im Jahr 2014 Polen wie seit 1996 das Hauptherkunftsland der Zuwanderer. Im Jahr 2014 seien 197.908 Zuzüge aus Polen bei 138.680 Fortzügen von Deutschland nach Polen registriert worden (Wanderungssaldo 59.228). Weiter deutlich angestiegen sei auch die Zahl der Zuzüge aus Rumänien mit 191.861 und Bulgarien mit 77.790. Insbesondere gegenüber diesen beiden Ländern sei im Jahr 2014 ein deutlicher Wanderungsgewinn registriert worden (plus 75.132 gegenüber Rumänien und plus 33.299 gegenüber Bulgarien).
Die Zahl der 2014 gestellten Asylanträge (Erst- und Folgeanträge) lag laut Bericht bei 202.834 nach 127.023 im Jahr 2013. Dies entspreche einem Anstieg um 59,7 Prozent.
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