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Berlin: (hib/ROL) Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel und unterliegt wie kaum ein anderer gesellschaftlicher Bereich den Einflüssen von Megatrends sowie neuen Herausforderungen. Die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Auswirkungen des demografischen Wandels. Jedoch ist dies ein gestaltbarer Prozess. Denn die Digitalisierung eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten der Wertschöpfung, sondern auch Möglichkeiten für die Humanisierung der Arbeitswelt sowie für soziale und gesellschaftliche Innovationen. Das schreiben die Fraktionen der CDU/CSU und SPD in ihrem Antrag (18/7363).
Darin machen sie auch auf die Veränderungen in diesem Umbruch aufmerksam. Hochautomatisierte Produktionssysteme würden die unverzichtbare Rolle menschlicher Arbeit ergänzen und verlangten neue integrierte Konzepte von Technikentwicklung und Gestaltung der Arbeit. Zunehmend vernetzte Arbeitsstrukturen, wie sie unter dem Stichwort "Industrie 4.0" diskutiert werden, würden neue Möglichkeiten bei der Gestaltung der Arbeit schaffen. Dadurch würden sich Arbeitsprozesse in einer digitalen Welt zunehmend differenzieren und entgrenzen, auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Neben den Chancen für neue Wertschöpfungen entstünden aber auch Risiken für die Beschäftigungsentwicklung, die bewährte Form der Mitbestimmung und die bisherigen Beschäftigungsformen.
Um passende Antworten und Lösungen auf die Fragen für die Arbeitswelt von morgen zu finden, sei eine gut aufgestellte, fundierte und umfänglich finanzierte Arbeitsforschung unverzichtbar. Gemeinsam mit den Sozialpartnern müssten die Potenziale des digitalen Wandels für neue Wertschöpfungen, nachhaltiges Wachstum, gute Arbeit und soziale Sicherheit in der Zukunft genutzt werden, fordern CDU/CSU und SPD in ihrem Antrag. Eine zeitgemäße, an den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ausgerichtete Arbeitsforschung müsse den Menschen in den Mittelpunkt rücken und sich nicht allein auf technische Aspekte beschränken. Es gehe nicht allein darum, die Menschen an die Technik anzupassen, sondern vor allem müsse die Technik, die Arbeitsbedingungen und die Kompetenzen entsprechend der Fähigkeiten und Potenziale der Beschäftigten und der Beschäftigung weiter entwickelt werden. Ziel sei es, sowohl die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit als auch Beschäftigungs- und Humanisierungsoptionen der modernen Arbeitswelt zu fördern.
Die Fraktionen fordern die Bundesregierung im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel auf, die Umsetzung der einzelnen Programmteile und Förderschwerpunkte aus dem Programm "Zukunft der Arbeit" und des Rahmenprogramms "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen" zeitnah auf Basis aktueller Forschungsergebnisse der Produktions-, Dienstleistungs- und Arbeitsforschung sowie des gesellschaftlichen Bedarfs vorzunehmen. Einen Schwerpunkt legen die Fraktionen auf die beschäftigungs- und beteiligungsorientierten Gestaltung des digitalen Strukturwandels und der Fachkräftesicherung gemäß dem Eckpunktepapier zur Programmlinie "Zukunft der Arbeit". Dazu zählten vor allem die sozio-technische Arbeitsgestaltung, Herausforderungen interaktiver und mobiler Arbeit, die Gesundheitsprävention, die Förderung der sozialen Nachhaltigkeit, die Qualifizierungs- und Kompetenzentwicklung für die Arbeit der Zukunft, die Nutzung neuer Flexibilitätsspielräume im Interesse von Unternehmen und Beschäftigten, die Modernisierung von Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung sowie die Entwicklung von sozialen Innovationen.
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